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Entwurf • Design Planungsbüro i21 / Heiko Gruber, Rüdesheim
Heiko Gruber Bauherr • Client Rotkäppchen-Mumm Sekt kellereien, Eltville am Rhein
Standort • Location Matheus-Müller-Platz 1, Eltville am Rhein
1969 in Bad Kreuznach geboren 1992–1995 Studium der Rechtswissenschaften 1995–2000 Studium der Nutzfläche • Floor space 100 m 2
Innenarchitektur an der Hochschule Mainz 2000–2002 Arbeit als Freiberufler 2002 Gründung des Fotos • Photos Christof Mattes, Wies baden
Planungsbüros i21 in Rüdesheim 2010 Gründung von „dasLichtlabor“ als Lichtplaner/Lichtgestalter Mehr Informationen auf Seite • More information on page 142
Das Highlight der Laborküche ist eine von der Decke ... • The highlight of the experimental kitchen is ...
von • by Heiko Gruber
D as Unternehmen Rotkäppchen-Mumm hatte am Standort Eltville im Rheingau die
Aufgabe gestellt, in einem historischen Gebäude einen neuen Sen sorikraum zu
entwerfen, der optimal Funktionalität und moderne Innen archi tek tur verbindet, ohne
den Charme der alten Bausubstanz auszublenden. Hierzu wurde ein Wettbewerb aus-
gelobt, in dem sich unser Rüdesheimer Innenarchitekturbüro durchsetzen konnte. Beim
Bauen im Bestand fühlt man sich ja immer ein bisschen wie Indiana Jones – auch in
diesem Fall! So wurden etwa bei den Entkernungsarbeiten für die neuen Abwas ser -
leitungen zwei unterschiedliche Bodenebenen gefunden. Und nach dem Mot to „Wenn
wir schon umbauen, dann ...!“, kamen zum Kernstück der Beauftragung, nämlich dem
Sensorikraum, noch eine Loftküche zur Ent wicklung von neuen Produkten, eine
Kreativmeetingfläche und, zu guter Letzt, noch eine Anbindung an die Mar keting -
abteilung im nächsten Gebäude mit eigenem Brandabschnitt hinzu. Und natürlich bitte
nicht vergessen, auch das neue CI der Marke mitsamt der entsprechenden Farb ko die - ... abgependelte Sonderarmatur aus Messing. • ... suspended from the ceiling: a special fitting of brass.
rungen einzubauen. Und auf einmal werden zunächst riesige 120 Quadrat meter Um -
baufläche gefühlt winzig, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Oberflächen, Materialien und Licht haben Einfluss auf die Sensorik gestützter Dateneingabe und Auswertung. Dazu entwarfen wir ein Lichtsystem im Son -
derbau, das optimale Bedingungen für die Testpersonen liefert. Der CRI-Wert liegt bei
Für den Entwurf entwickelten wir die Idee des „Golden Walk“, der die Goldfarbe des annähernd 100, was der Farbwiedergabe bei Tageslicht entspricht. Die Licht temperatur
CIs aufgreift und alle neuen Bereiche miteinander verbindet. Er beginnt im Brand - ist zwischen 3.000 und 6.000 Kelvin frei wählbar. Zudem erlaubt das System den Tes -
abschnitt der Marketingabteilung mit einer gespachtelten Messingwand, die sich bis in tern, durch RGB-Licht in die verschiedensten Farbwelten abzutauchen.
den Flur des Sensorikraumes hineinzieht und dort in gold hinterlegte Wandleuchten
mündet. Im weiteren Verlauf trifft die „Goldader“ auf eine Lofttheke aus Mineral - Der Präsentationsraum reagiert auf unterschiedliche Anforderungen
werkstoff und endet in einer von der Decke abgependelten Sonder armatur aus Messing.
Um die neue Anbindung auch optisch klar herauszuarbeiten, war es notwendig, die Das gewählte Farb- und Materialkonzept in einem zurückhaltenden Weiß unterstützt
bestehende blickdichte Tür und die begleitenden Wandelemente abzureißen und durch die notwendigen Lichtreflexionen. Für die Einbauten wählten wir eine matte
eine lichte Glasanlage zu ersetzen, die neuen Raum und Tageslichtqualität schafft. Das Oberfläche aus dem Mineralwerkstoff Corian, die ungewünschte Lichtspiegelungen
eigentliche Kernstück unserer Arbeiten war jedoch die Entwicklung des Sensorikraums. ausschließt, jedoch eine perfekte Lichtre flektion erlaubt. Ein gespachtelter braungrauer
Hierbei galt es, die Bestimmung der Produktqualität durch professionelle Sensorik - Zement boden dient als neutrale Basis und verbindet den Sensorikraum mit dem
methoden optimal zu ge währ leisten, was nicht zuletzt stark von den ausgewählten angrenzenden Präsenta tions raum. Der gemeinsame Boden erzeugt ein großzügiges
Ober flächen, den verwendeten Materialien und vor allem dem Lichtkonzept abhängt. Raumgefühl. Die unteren Be reiche der Sensorikraumwände sind mit einer mattierten
So entstanden in einem Teil des großen Haupt raumes acht professionelle und vonein- weißen und ab rieb festen Farbe angelegt. Im oberen Teil des Raumes verläuft ein wei-
ander abgeschirmte weiße Sensorik prüfplätze nach DIN EN ISO 8589:2014-10 mit IT- ßer Vorhang, der neben akustischen auch antitoxische Qualität hat. Das heißt, er kann
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