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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia bund deutscher innen-
architekten initiierte Preis bdia ausgezeichnet! stellt regelmäßig
herausragende Abschlussarbeiten aus den Fachbereichen Innen-
architektur vor, ausgezeichnet von den jeweiligen Landesverbän-
den. In diesem Heft: Abschlussarbeiten des SS 2018 der Hoch-
schulen Darmstadt (1 und 2) und Wiesbaden (3) sowie von der HfT
Stuttgart (4). Mehr unter www.bdia.de.
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1 / Larissa Steckdaub 2 / Kim Karen Wannemacher 3 / Sonja Broßler 4 / Jasmin Lepkojis
„Multireligiöses Zentrum „Multireligiöses Zentrum „Kleinmarkthalle Frankfurt“ „Tiefschlaf: Kurzzeitüber-
Mannheim“ (Bachelor) Mannheim“ (Bachelor) (Master) nachtung in Konstanz“
(Bachelor)
Das Konzept „Verbindende Der Gestaltungsansatz steht Die Kleinmarkthalle gilt als
Wege“ symbolisiert Gemein- für die Idee der gelebten Anziehungspunkt für Liebha- In einer entweihten und denk-
schaft, ermöglicht Begegnung Offenheit der verschiedenen ber kulinarischer Genüsse. malgeschützten Kirche entste-
und verbindet Räume. Dieser Religionen, Kulturen und Ge- Doch diese Halle muss gegen hen neue Kurzzeitübernach-
Weg besteht aus unterschied- nerationen innerhalb des in- Abrisspläne gestärkt und ihre tungsmöglichkeiten mit be-
lich glänzenden-strukturierten terreligiösen Zentrums. Ausnutzung maximiert und sonderem Charme. Die Schlaf-
Natursteinen und schafft ein Stärkstes Element ist der ausgebaut werden. Alle nicht boxen befinden sich im
eigenes Raumgefühl. Großzü- Luftraum, der die Orte des zur ursprünglichen Original - gotischen Kirchenraum. Sie
gige Oberlichter lassen den Geschehens geschossüber- architektur gehörenden und berühren nicht den Bestands-
Stein reflektieren und sorgen greifend miteinander ver- nicht wesentlichen Bauele- raum, stehen zweistöckig frei
für visuelle Ruhe. Weiteres Ge- knüpft. Er ist auch Erschlie - mente aus dem Baukörper im ganzen Kirchenraum. Auch
staltungsmerkmal ist ein ßungs- und Aufenthaltsbe- werden entfernt, alle räumli- in die hinterste Schlafbox fällt
skulpturales Band, welches reich. Auf einer Seite wird die chen Komponenten werden Tageslicht. Gemütlichkeit in-
auch eine Empore bildet. Ein Fassade entlang des Luft- dann anhand ausgewählter nerhalb der für zwei Personen
multifunktionaler Gebetsraum raums zusätzlich geschoss- Materialen ergänzt und rege- ausgelegten Schlafboxen ent-
befindet sich im Erdgeschoss, übergreifend geöffnet,um neriert. Anforderungen an die steht durch das Fichtenholz.
ein spezifischer Gebetsraum Einblicke von außen zu er- heutige Innenarchitektur füh- Die neue Komposition aus Alt
für jede Religion im offenen möglichen und interreligiöse ren zu weiteren Aktualisie- und Neu lässt spannende
Untergeschoss. Offenheit zu fördern. rungen. Raumsituationen erleben.
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