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r STUTTGART
bis 27.10.2024 Mit Stift und Papier – Zeichnungen des Architekten Carlo Weber
Anlässlich des 90. Geburtstags des Architekten Carlo Weber zeigt die Galerie Son-
nenberg in ihrer diesjährigen Ausstellung eine Auswahl seiner Zeichnungen und
Skizzen. Carlo Weber hat schon seit Schulzeiten mit Stift und Papier gedacht,
erklärt und festgehalten – anfangs bei der Erkundung seiner Umgebung und auf
Reisen als Student, später als Architekt bei vielen Wettbewerben und Projekten.
Beim Entwurf bevorzugte er handliches Papier. Er meinte, dass damit „Gedanken-
skizzen und Zusammenhänge automatisch optisch gebündelt werden und in ihrer QH Track, Berlin
Unfertigkeit Spielraum für die Weiterentwicklung lassen. ‚Mit Kopf und leichtem
Gerät‘, mit dem es leichtfällt, auch Intuitives und Nicht-Reflektiertes festzuhalten“,
fing er bis zuletzt seine Ideen und Gedanken ein. Die Ausstellung zeigt eher unbe-
kannte frühe Arbeiten aus den 1950er- und 1960er-Jahren, die mit persönlichem
Blick eine sich verfeinernde Herausbildung seines Strichs belegen. Seine sehr zahl-
reichen Skizzen zur Gesamtplanung der XX. Olympischen Sommerspiele München
1972 zeugen von der Sensibilität im Umgang mit dem Ort, seinem geschulten Blick
für die topografische Ausprägung der Landschaft, und sie belegen die große Band-
breite seines Wirkungsfeldes. Die humorvollen Überlegungen zur Weiternutzung
des Geländes sind längst Realität geworden. Eine kleine Auswahl von Projekten,
die Carlo Weber im 1980 gegründeten Büro Auer + Weber federführend plante,
werden in Bild- und Skizzenform präsentiert. Carlo Weber (1934–2014) war einer Räume weiter
der angesehensten Architekten in Deutschland. Schon während seines Architektur-
studiums 1953 bis 1961 in Stuttgart und Paris arbeitete er im Büro von Behnisch
+ Lambart und war 1966 Mitbegründer der Architektengemeinschaft Behnisch & denken – mit
Partner. 1980 gründete er mit Fritz Auer das Büro Auer + Weber mit Standorten
in Stuttgart und München. Ab 1992 lehrte er als Professor für Gebäudelehre und
Entwerfen an der TU Dresden und wurde 1996 in die neu gegründete Sächsische
Akademie der Künste Dresden gewählt. Mit seiner langjährigen Arbeit als Leiter LinLoop
der Klasse Baukunst verbinden sich unter anderem Städtebautagungen in ver-
schiedenen Nachbarländern und die enge Zusammenarbeit mit den Akademien
der Künste in Berlin, Hamburg und München. Daneben begleiteten viele Jurytätig-
keiten seine späten Jahre. 2014 verstarb er in Stuttgart.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Catherine Rennert und Elisabeth Spieker. Von wandlungsfähigen Büro-
konzepten über nachhaltigen Neubau
Galerie Sonnenberg, In den Baumschulen M. Hörmann, Korinnaweg 50A, 70597 Stuttgart-Sonnenberg
bis zukunftsgerechte Bestands-
Ausstellung in den Kettenhäusern, Architekt Chen Kuen Lee, 1915–2003
www.galerie-sonnenberg.de
sanierung: Wir schaffen den (Lin)Loop
– mit zirkulären Systemprodukten und
Ausbaukonzepten von Lindner.
www.Lindner-Group.com
Foto: Privatarchiv