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FORUM  NACHRICHTEN  •  NEWS





























      Fotos: Daniela Keck






































       Japanischer Pavillon: Architecture, a place to be loved                                                                                                                                                               ,PG¾hisXG¾


       Warum fasziniert mich der japanische Pavillon auf der momentan noch stattfindenden Architektur-Biennale in Venedig  Why am I particularly fascinated by the Japanese pavi-
       in besonderem Maße? Das sagt schon sein Titel: „Architecture, a place to be loved“. Diese Worte spürt man unmittelbar  lion at the Venice Architecture Biennale? Its title says it
       in diesen Räumen in den Giardini und in dem diesjährigen Ausstellungskonzept. Man fühlt sich willkommen, aufge-  all: “Architecture, a place to be loved.” You can feel these
       nommen und, ja – vielleicht auch „geliebt“. Kann das Architektur leisten? Lieben und geliebt werden? Nein, würde man  words immediately in these rooms in the Gardini and in                                       \M¾hQXGZBG¡
       sagen. Das kann Architektur nicht, und das ist auch nicht ihre Aufgabe. Aber sie als lebendiges Wesen zu betrachten,  this year’s exhibition concept. You feel welcome and taken
       sie wertzuschätzen, wie es das KuratorInnen-Team tut, das kann man! Ihre existenziellste und fundamentalste Aufgabe  in. The team around Maki Onishi draws a line back to
       zumindest ist, Leben zu ermöglichen, zu beherbergen und zu schützen. Das Team rund um Maki Onishi schlägt einen  the history of the pavilion’s origin in 1956 and thus to the
       großen Bogen zurück in die Entstehungsgeschichte des Pavillons im Jahre 1956 und damit zum Vater dieses lichten Rau-  architect Takamasa Yoshizaka, and thus also draws a line
       mes, dem Architekten Takamasa Yoshizaka, der schon damals – im Geburtsjahr des Pavillons – mit seinem Statement  into our future and establishes a direct connection to the                Das Team von Stefan Maria Jung denkt Akustik mit. Mit den akustisch
       „Creating something involves giving it life“ den Samen für das japanische Ausstellungskonzept der diesjährigen Biennale  title of the Biennale, “The Laboratory of the Future” given       wirksamen  Spritzputzen  von Acosorb  lassen  sich  Räume  nicht  nur
       gelegt hat. Und damit ist auch ein Bogen in unsere nahe und weite Zukunft gespannt und eine direkte Verbindung zum  to the festival by the architect and curator Lesley Loko.
       wegweisenden Übertitel der Biennale 2023 „The Laboratory of the Future“ der Architektin und Kuratorin Lesley Loko  The building site as an experimental field where people                 ästhetisch gestalten, sondern auch leise.
       hergestellt. Schon Yoshizaka verstand seine Baustelle als experimentelles Feld, auf dem gemeinsam diskutiert, geplant,  discuss, plan, decide, work, eat and celebrate together.
       entschieden, gearbeitet, gegessen und gefeiert wird – so ist es dem dokumentierten und bebilderten Baustellentagebuch  This is precisely how life is celebrated in the here and
       des Architekten zu entnehmen. Genau auf diese Weise wird im Hier und Jetzt, in diesem Haus das Leben zelebriert und  now, in this house, and experienced with all the senses on
       auf den offengelegten Spuren der Geschichte mit allen Sinnen getanzt. Die Architektur-Biennale 2023 in den Giardini,  the exposed traces of history.
       im Arsenale und im Forte Marghera ist noch bis zum 26. November geöffnet.                          Daniela Keck, Stuttgart  www.labiennale.org
                                                                                                                                                                                                                                                  www.stefanmariajung.de
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