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Geschmack und Kultur aufzupolieren. Die umgestalteten Räume waren Schau platz
zahlreicher hochrangiger diplomatischer Treffen. Troosts Einfluss auf die Kultur des
Regimes erstreckte sich sowohl auf repräsentative Objekte als auch auf Ge -
brauchsgegenstände. Hitler beauftragte sie mit dem Entwerfen offizieller Geschenke,
darunter die silbernen Rahmen für seine signierten Porträts, die er zu Hunderten order-
te. Ihre Entwürfe für Silberwaren und Porzellan wurden auf der Aus stellung für
Architektur und Gebrauchskunst des Jahres 1938 im Haus der Deutschen Kunst gezeigt.
Während des Krieges widmete sich Troost der Gestaltung von Urkunden, Präsen -
tationsmappen und Hüllen für militärische und zivile Auszeichnungen des Dritten Rei -
ches. Vor 1945 erhielt Troost zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Titel einer
Profes sorin und das seltene Goldene Parteiabzeichen der NSDAP, außerdem üppige
Geld zuwen dun gen von Hitler.
Als „Haupttäterin“ angeklagt, als „Minderbelastete“ verurteilt
In dem nach dem Krieg geführten Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzog, wurden
Auszeichnungen und Zahlungen als Beweise für ihre Stellung und Bedeu tung innerhalb
des Regimes gewertet. Im Gegensatz zu anderen Künstlern schwor Troost ihrem
Glauben an den Führer nicht ab. Allerdings behauptete sie, nichts von deutschen Ver -
bre chen gewusst zu haben, sogar dann noch, als sie zu ihrer Verteidigung Belege dafür
vorlegte, jüdischen Kollegen geholfen zu haben. Obwohl Troost als „Haupt täterin“
angeklagt war, verurteilte man sie schließlich 1950 als „Minder belastete“. Bereits 1951 Quelle: Die Kunst im Deutschen Reich, Ausgabe B, 6 (1942), Folge 10
hatte sie ihre Tätigkeit als Innenarchitektin wieder aufgenommen und blieb, ungeachtet
ihrer befleckten politischen Reputation, die 1950er-Jahre hindurch mit Projekten in
West deutschland und im Mittleren Osten aktiv, wo unter ihrer Leitung Hotels, Firmen-
und Indus trie bauten entstanden. Bis zum Alter von über 70 Jahren arbeitete sie weiter
an Wohnungsbau projek ten. Ihre Unterlagen befinden sich in der Bayeri schen Staats -
biblio thek in München und in der Library of Congress in Washington D. C. Kassette für Großkreuz-Urkunde, Entwurf: Gerdy Troost • Casket for Grand Cross certificate
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