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BAR HOTEL RESTAURANT

































            RESTAURANT BUN BURGERS

            IN TURIN



            Entwurf • Design Masquespacio, ES-Valencia


            In der Turiner Niederlassung von Bun Burgers können Liebhaber
            von gegrilltem Fleisch und Beyond Meat nicht nur dem angesagten
            Burger-Kult frönen, sondern gleichzeitig und im wahrsten Sinne des
            Wortes in ein Design-Ambiente „abtauchen“. Masquespacio aus
            Valencia haben die für Bun Burgers typischen Fliesenmotive in
            einem Schwimmbad-Szenario auf die Spitze getrieben.



            von • by Annette Weckesser
            S  eit nunmehr 12 Jahren entwickeln die Innenarchitektin Ana Milena Hernández Pala-
               cios und der Marketingmann Christophe Penasse unter ihrem Büronamen Masque-
            spacio Innenraumkonzepte für die Gastronomie, die Hotellerie, für Läden und Messe-
            stände. Ihr Büroname ist längst zum Markennamen geworden, denn sie erzeugen, wie
            namentlich versprochen, „mehr als Raum“, nämlich Brands. Die beiden Valencianer in-
            szenieren gerne Räume, und sie inszenieren gerne sich selbst. Design ist für sie ein Le-
            bensgefühl. Einmal mehr hat das Duo dies für Bun Burgers bewiesen, denn der Mailän-
            der Fast-Food-Anbieter hat sich zum Ziel gesetzt, Burger- mit Designkultur zu verbinden.
            Zwei Mailänder Standorte durfte Masquespacio für Bun Burgers bereits realisieren – und
            die hier zu sehende Niederlassung in Turin. Zu den typischen Brand-Merkmalen von Bun
            Burgers zählt die runde – Burger-runde? – Form von Hockern, Sitz- und Rückenpolstern,
            Leuchten, Tischen und Durchgängen. Darüber hinaus sind Fliesen und Oberflächen in
            Pastellfarben ein untrügliches Merkmal von Bun Burgers. Alles in allem weckt dieses Am-
            biente leicht postmoderne Assoziationen. Die Anzahl der Farben variiert von Standort zu
            Standort; in der Turiner Dependance sind es drei. Das liegt an den drei großen Fenstern,
            mit denen sich das Burger-Restaurant auf die Via Giovanni Amendola öffnet. Das Restau-
            rant lässt tief blicken. Im Vorbeigehen sollen Passanten die Farbfolge Hellblau-Pistazien-
            grün-Rosé wahrnehmen. Grün ist die Theke zum Bestellen. In der Rosé-farbenen Zone
            können die Gäste, wenn sie möchten, in erhöhten, intimen Nischen Platz nehmen. Und
            in der hellblauen Zone tauchen sie förmlich in ein Swimming-Pool-Szenario ab und ein.
            Umlaufende, geflieste Sitzstufen, geflieste Wände und ein ebensolcher zentraler Esstisch
            erzeugen den Effekt, in einem trockengelegten Schwimmbecken zu sitzen. Reflektierende
            Metallpaneele an der Decke und in den tiefen Fensterlaibungen verstärken diese Wir-
            kung, genau wie die aus dem „Becken“ scheinbar herausführende Leiter. An die Bullau-
            gen so mancher Schwimmbecken erinnern die runden Wandleuchten. Das Bun Burgers
            Turin zelebriert ein eigenes, neues Prinzip: Dive-in statt Drive-in!

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