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BAR HOTEL RESTAURANT
HOTEL RESTAURANT KRONE
IN REGENSBERG
Entwurf • Design L3P Architekten, CH-Regensberg
Viel Tageslicht, großzügige Räume, reduzierte Formensprache – die
Ge stal tung des Hotel Restaurant Krone im schweizerischen Regens -
berg überrascht. Denn obwohl das Gebäude einen Teil des histori-
schen Stadt rings sowie den Eingang zur Oberburg bildet, ist von düs-
terer Mittelalter-Romantik keine Spur. Einen vernichtenden Brand
2011 verstanden die Besitzer als Chance und beauftragten L3P
Architekten mit dem Wieder aufbau des Gast ho fes und dem Einbau
von Hotelzimmern – neu interpretiert mit Bezug in die Gegenwart.
Plenty of daylight, spacious rooms, reduced design vocabulary – the
design of ‘Hotel Restaurant Krone’ in Regensberg, Switzerland is sur-
prising. Even though the building forms part of the historic walls sur-
rounding the town and the entrance to the Upper Castle, there is no
trace of gloomy medieval romanticism. The owner saw a devastating
fire in 2011 as an opportunity and commissioned L3P Architekten
with the reconstruction of the guesthouse and the design of hotel
rooms – reinterpreted with a reference to the present.
von • by Désirée Spoden
A llzu schnell wird Regensberg namentlich mit Regensburg in Bayern verwechselt.
Dabei ist das mittelalterliche Städtchen im schweizerischen Kanton Zürich eine
eigenständige, idyllisch auf dem Ausläufer des Juragebirges gelegene kleine Gemeinde,
die inzwischen sogar mit einem eigenen Boutiquehotel, der Krone, aufwartet. Zur Grün -
dung im Jahre 1244 trug – neben der günstigen Lage 200 Meter über dem Unter land und
der nahen Handelsstraße – vor allem der zur Genüge vorhandene Kalk stein bei, der für
den Bau der Stadt genutzt wurde. Bei der Rekonstruktion des Gast hauses Krone kam das
traditionsreiche Material nun wieder zum Einsatz. Als Teil des mittelalterlichen Stadtrings
ist das Gebäude ein wichtiges städtebauliches Element. So bildet es den einzigen Zugang
zur Oberburg und damit das Tor zum Herzen Regensbergs. Nachdem die Krone 2011 fast
gänzlich niederbrannte, war ein entsprechend behutsamer Wiederaufbau gefordert.
Dabei war es nicht die erste Rekonstruktion in der langen, turbulenten Geschich te des
Gasthauses. Bereits 1540 nach dem Ausbruch eines Feuers im Gesellen haus komplett
niedergebrannt – inklusive eines Großteils der Oberburg. Doch die Regens ber ger waren
flink: Ein Jahr später standen sowohl die Burg als auch das Gasthaus wieder. s
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