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Hannah Tholen TH Köln – University of Applied Sciences
2009-2013 Bachelor Architektur- und Innenarchitektur an der Hochschule 25.000 Studenten 1971 gegründet
Düssel dorf PBSA 2013-2016 Master Architektur an der Technischen Hoch - 420 Professoren 3 Standorte
schule in Köln seit 2017 Mitarbeit bei Bartscher Architekten in Aachen 90 Bachelor- und Masterstudiengänge www.th-koeln.de
„Die Architektur als gebaute Umwelt ist der materielle Träger für das immaterielle
Angebot Wellness. Die Wellness-Architektur hat zwei Aufgaben zu erfüllen. Erstens: Den
Gast in eine andere, faszinierende und beeindru ckende Welt zu versetzen, fern der
Belastungen des Alltags. Zweitens: Durch Material, Temperatur, Form und Farbe eine
Umgebung zu schaffen, die Wärme und Geborgen heit ausstrahlt.“ (Veronika Grill,
Architektur in der Wellnessphilosophie) In diesem Sinne sollte nun ein Badehaus als Ort
der Begegnung und der Erholung für den Städter entworfen werden. Neben dem
Kommunizieren soll darin meditatives Baden, Reinigen und Entspannen möglich sein
und das Element Wasser in seinen verschiedensten Formen – Temperaturen und
Zuständen – erfahrbar werden.
In die Höhe gebaut – eine vertikale Badelandschaft
Umgeben von Büro- und Hotelbauten, befindet sich das Grundstück im Düsseldorfer
Medienhafen am Hafenbecken B. Unter der Mitwirkung bekannter Architekturbüros ent-
steht der Medienhafen als Standort für Unternehmen aus Funk, Fernsehen und Mode seit
den 1990er-Jahren. Durch immer neue Nutzungen wird die vorhandene Struk tur aus
öffentlichen Landschaftsräumen, historischen und mo der nen Bauten weiterentwickelt
und so der Charakter des Ortes gestärkt. Mit einem städtebaulichen Konzept für die
Kesselstraße und dem vertikal errichteten Badehaus soll der Medien hafen abermals
erweitert und belebt werden. Um sich neben den umliegenden Hoch häusern behaupten
zu können und Sichtachsen zu bewahren, ist das Badehaus als 36 Meter hohe, vertikale
Struktur in die Höhe geplant. Der Eingang befindet sich im Untergeschoss, das über eine
lange Rampe erschlossen wird. Ausgehend von einem großen Platz, wird der Besucher
zunächst sechs Meter ins Erdreich geleitet, um in das Gebäude mit Außenkanten von 22
auf 26 Meter zu gelangen. Der gesamte Auf bau basiert auf einem ein mal ein Meter gro-
ßen Raster. Aufgrund der gerasterten Fassade wirkt der Bau von außen wie ein Monolith.
Dank einer vorgesetzten Haut aus Alu minium elementen sind die Fensteröffnungen nicht
gleich sichtbar, wodurch der Blickschutz gewährleistet ist und dennoch ausreichend
Tages licht ins Innere gelangt. Dieses Alu miniumkleid überragt das Gebäude um drei
Meter und dient als Absturz sicherung für das Außen becken auf dem Dach. Der zwei
Meter hohe massive Betonsockel trägt optisch die Aluminiumelemente der Fassade.
Baden wie die Römer – mitten in der Stadt Im Medienhafen wird von unten nach oben gebadet. • In Medienhafen bathing is down from bottom to top.
Rote Kacheln unterstützen das Empfinden im warmen Wasser. • Red tiles support the sensation in the warm water.
Um das Zentralbecken im Erdgeschoss herum und im darüber liegenden Luftraum sind
im Raster liegende Kuben angeordnet. Durch die horizontale und vertikale Ab folge ver-
schieden großer Kuben entstehen Bereiche unterschiedlicher Qualität. Räu me öffnen sich
zum zentral gelegenen Luftraum oder werden zu einem privaten Rück zugsraum.
Außerdem entstehen durch die vertikale Anordnung unterschiedliche Raumhöhen. Die
Abfolge der Räume orientiert sich am Prinzip eines römischen Ba des: Der Besucher badet
von heiß nach kalt, von innen nach außen. Nachdem der Eingang passiert ist, begibt sich
der Badegast in den über schmale Oberlichter mit Tageslicht versorgten Umkleideraum,
das Apodytorium. Neben privaten Kabinen ist ein offener Umkleidebereich vorgesehen,
der als eine Art Filter fungiert. Hier entkleidet sich der Gast, wäscht sich, um schließlich
über eine Treppe in der lichtdurchfluteten Badeebene aufzutauchen, wo man zunächst
im Caldarium, dem Zentralbad landet. Dieses wird über Oberlichter in rund 30 Meter
Höhe belichtet. Vom Zentral bad ausgehend, sind weitere Becken angeordnet. Im
Erdgeschoss sind das ein Dun kel bad, ein Liegebad, ein Steinbad und ein Dampfbad, die
im Rundgang durchlaufen werden. Eine weitere Treppe führt zum Tepidarium, wo sich
ein Heißbad mit Heiß luftraum, ein Sprudelbad und Ruhebereiche finden. Auf die
Bereiche mit heißem Wasser folgen das Frigidarium mit Kaltwasserbecken zum Abkühlen
und der Aufgang zum Außenbecken auf dem Dach mit Blick auf die Stadt. Quadratische
Keramik kacheln bilden in den geschlossenen Räumen an Wänden, Decken und Böden
einen Farbverlauf von Rot über Orange bis hin zu Blautönen. Hierbei unterstützt die Farb -
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