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SERIEN EIN WOCHENENDE IN ... • WEEKEND IN ...
Foto: Philippe Ruault / Projekt: Ateliers Jean Nouvel, Ausführung: b720, Fermin Vazquez
Foto: Casa Vicens Gaudí; David Cardelus
Foto: Disseny Hub Foto: Marina Denisova
Interieur der Casa Vicens (3) und das Disseny Hub (4) • Interior of Casa Vicens (3) and the Disseny Hub (4) Schillernder Torre Agbar (5) und Blick ins Openhouse Magazine (6) • Torre Agbar (5), Openhouse Magazine (6)
Sonntag: Eixample und Esplugues de Llobregat des Architekten Lluís Domènech i Montaner und eines der spektakulärsten Gebäude im
modernistischen Stil. 1902 beauftragte die Kaufmannserbin Francesca Morera Ortiz den
r 10.00 Uhr – Sonntage sind für die Kunst! Es geht los in der Fundació Joan Miró (10), katalanischen Architekten mit dem Umbau der 1864 erbauten alten „Casa Rocamora“.
einem wunderschönen Bauwerk, das 1975 vom Architekten Josep Lluís Sert, einem r 14.00 Uhr – Lunchtime im The Green Spot (14), einem vegetarischen Restaurant mit
Freund von Miró und Schüler von Le Corbusier, entworfen wurde. Dies ist eines der we- authentischem Design, für das wir auch die Teppiche entwerfen durften!
nigen Museen der Welt, in dem die Exponate – Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und r 15.30 Uhr – Nun geht es weiter in die kleine Stadt Esplugues de Llobregat, etwas außer-
Teppiche aus der Feder Mirós – mit der Architektur derart stimmungsvoll in Dialog treten. halb von Barcelona. Dort steht das weitläufige und prächtige Espai Xavier Corberò (15),
r 11.30 Uhr – Wir verlassen die zauberhafte Welt von Joan Miró und gehen zum Passeig das Anwesen des gleichnamigen Bildhauers. Als Xavier Corberò Ende der 1960er-Jahre
de Gracia im Viertel Eixample, eines im Schachbrettmuster angelegten Bezirks aus der das erste von acht baufälligen Landhäusern aus dem 17. Jahrhundert kaufte, war ihm
Zeit des Modernisme, das noch heute als einzigartiges Beispiel für Stadtentwicklungs- wohl selbst nicht bewusst, dass er mehr als 40 Jahre mit dem Umbau verbringen würde.
konzepte im europäischen Kontext gilt. Hier befindet sich auch die Casa Milà (11), ge- Heute erstreckt sich das Gebäude auf mehrere Ebenen; es ist ein Labyrinth aus Studios,
nannt La Pedrera („der Steinbruch“) – ein weiteres Meisterwerk von Antoni Gaudí. Bei Wohnbereichen, Ausstellungsräumen und Gärten. Corberò gilt als einer der bedeutend-
mir persönlich weckt dieses Gebäude sehr schöne Erinnerungen, da ich viele Jahre in der sten katalanischen Künstler seit Gaudí. Seine Villa ist mystisch und versprüht jede Menge
Nähe gewohnt habe. Vom Dach aus kann man den Innenhof bewundern, der in einem von dem großen, kreativen Geist des Künstlers, der dem Ort neues Leben einhauchte.
Farbverlauf gestrichen wurde, wobei die unteren Etagen in hellen, die oberen in dunk- r 18.00 Uhr – Auf der Rückfahrt in die Stadt geht es in die MACBA Bar (16), die Bar des
leren Tönen gestaltet sind, sodass der Innenhof insgesamt etwas heller wirkt. MACBA Museu d'Art Contemporani de Barcelona, auf einen Aperitif. Das Museum für zeit-
r 12.30 Uhr – Entlang des Passeig Gracia erreichen wir noch ein weiteres Bauwerk von genössische Kunst befindet sich in einem der bedeutendsten Bauwerke der modernen
Gaudí, die berühmte Casa Batlló (12) – innen wie außen ein magischer Ort! Josep Batlló Architektur in Barcelona. Das im Jahr 1995 fertiggestellte Gebäude aus der Feder des US-
gab Gaudí für seine Arbeiten zwischen 1904 und 1906 völlige schöpferische Freiheit. Der amerikanischen Architekten Richard Meier wirkt zunächst steril, bietet aber einen mar-
Architekt veränderte die Fassade vollständig, vergrößerte den Innenhof, arrangierte die kanten architektonischen Kontrast zur Umgebung im mittelalterlichen Stadtteil Raval.
Innenwände neu und erschuf ein innenarchitektonisches Gesamtkunstwerk. r 19.00 Uhr – Direkt am Wasser liegt das Pez Vela (17). Hier lassen wir den Blick schwei-
r 13.00 Uhr – Ein paar Meter weiter befindet sich die Casa Lléo Morera (13), ein Gebäude fen und das Wochenende voller Eindrücke bei Tapas und Wein ausklingen.
046 • AIT 11.2022