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Stefan Zwicky
1952 geboren, Zürich 1974–1978 Innenarchitekturstudium an der Kunstgewerbeschule Zürich 1978/79 Praktikum bei Bernoulli, Zürich und Studio Olivetti, Mailand 1979–1983 Mit-
Foto: sportamt.ch
arbeit b ei den Ar chitekten R.+T. Haussmann, ZH 1983 Eigenes Architekturbüro, ZH 1988–1998 Redaktionelle Tätigkeit für „Werk, Bauen + Wohnen“ 1999 Gastdozent für
In nen ar chi tektur an der Schule für Gestaltung, Basel 2001 Start „neue räume“, ZH 2005 Gastdozent an der PBSA, Düsseldorf 2006/07 Dozent an der ZHW 2012 Experte HS Luzern
Foto: Neumann Foto: Dominic Ott Foto: Neue Raeume
Grüne Oase: Dachgarten Toni Areal (2) • The Toni Areal roof garden (2) Ausstellung im Architekturforum Zürich (8) • Architekturforum Zurich (8) Feinkostabteilung delicatessa*** (9) • delicatessen department (9)
chen Cafés lässt sich der zweite Kaffee des Tages genießen Einrichtungsgeschäft Neumarkt 17 (6) in architektonisch 20.45 Uhr – Das ei gentlich unter dem Namen Studio 4
und die von den L andschaftsarchi tek ten Zulauf Seippel einzigartigem Ambiente eine fe ine Aus wahl an bekannte Kino Filmpodium (12) ist nicht nur wegen sei-
Schweingruber entworfene Außenanlage bewundern. Wohnklassikern und modernen Designstücken: von Alessi nes Programms mit K lassikern der Filmgeschichte sowie
10.30 Uhr – Anschließend geht es weiter zum Toni Areal über Foscarini und Montana bis hin zu Thonet. extravaganten F ilmen aus aller Welt ein en Besuc h zur
(2) – benannt nach der ehemaligen Molkerei Toni. Hier 15.00 U hr – Das TeeCafé S chwarzenbach (7) lädt Abendvorstellung um 20 .45 Uhr wert. Das 1948/ 49 vom
befindet sich neben der Zürcher Hochschule der Künste anschließend zu einer kleinen Pause ein. Mit besonderen Bauhausschüler Roman Clemens gestaltete Gebäude zählt
(ZHdK) auch das Schaudepot des Museums für Gestal tung Tee- aber auch Kaffeekreationen und hausgemachten Ku - zu den wichtigsten Schweizer Baudenkmälern der klassi-
mit wechselnden Ausstellungen. Auf dessen Dachterrasse chen können wir uns in wohnlicher At mos phäre erholen schen Nachkriegsmoderne.
wird Studenten und Be su chern neben einem tollen Gar - und den Raum auf uns wirken lassen. Bei der Neu ge stal - 22.30 Uhr – Unweit des Kinos befindet sich das herrschaft-
ten auch ein beeindruckender Blick über Zürich geboten. tung, mit der ich 2007 betraut wur de, galt f ür mich, die liche 5 Sterne-Hotel Baur au Lac (13), in dessen Bar und
12.30 Uhr – Rechtzeitig zur Mittagszeit finden wir uns im Themen Kaffee und Tee in ihrer ganzen Vielfalt räumlich Pavillon wir den Tag mit seinen vielen Ein drücken b ei
berühmten Restaurant Kronenhalle (3) ein. Klassiker wie einzufangen, schlicht und einfach, aber mit viel Wärme. einem Getränk und dem Blic k auf den Sc han zengraben
das Zürcher Ges chnetzelte o der die K albsleber werden 15.45 Uhr – Von dort aus g eht es weiter ins Architek tur - standesgemäß ausklingen lassen.
unter blank polierten Sp eiseglocken serv iert. Beim forum Zürich (8). Wechselnde Ausstellungen setzen sich
Beobachten des bunten Treibens und in entspannt klassi- mit zeitgenössischer Architektur und Städtebau aus ei nan - Sonntag: Marcel Breuer, Le Corbusier und Co.
scher Atmosphär e und Gemälden von C hagall, Miró, der – sie sind fester Bestandteil des k ulturellen Ange bots
Braque, Matisse und anderen großen Künst lern lässt sich der Stadt. Ansc hließend lohnt sic h ein Shopping-Ausf lug 10.00 Uhr – Zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrs mitteln
Energie für die zweite Hälfte des Tages sammeln. in die Feinkostabteilung delicatessa*** (9) des traditions- erreichen wir in k napp einer halben Stun de die Str aße
13.30 Uhr – Nach der Stärkung folgt ein Spaziergang durch reichen Warenhauses Globus, das nur wenige Geh mi nu - Doldertal (14) am Hang des Adlisbergs, wo die Archi tekten
den Stadtkern. Im R ahmen einer Neugestaltung ent warf ten vom Architekturforum entfernt ist. Auch hier zeichne Alfred und Emil R oth mit Mar cel Breuer in den Jahr en
Sigmar P olke sieb en mo derne F enster f ür da s Gross- ich mich für den Innen aus bau, der auf stimmungsvolle Art 1935/36 eine W ohn haus anlage er richteten, die zum
münster (4) – eine der wichtigsten romanischen Kir chen den edlen Speisen einen Rahmen gibt, verantwortlich. Haupt werk des „Neuen Bauens“ in Zürich zählen.
der Schweiz. Der bekannte Künstler setzte für die Fenster 18.30 Uhr – Wer es gern klassisch französisch mag, sollte 12.00 Uhr – Anschließend geht es den Berg wieder hinab
im Kirchenschiff den Halb edelstein Achat ein. Seit 200 9 sich zum Abendessen einen P latz in der Brasserie Lipp an das Uf er des Zürichsees. Vorbei am Seebad Utoquai
zieren sie nun das Grossmünster. (10) an der Bahnhofst raße sic hern. Im F lair der Belle (15) aus dem Jahr 1890, das besonders im Sommer belieb-
14.00 Uhr – Nach nur wenigen Gehminuten erreichen wir Époque werden hier Kultspeisen von Meeres früch ten bis ter Treffpunkt de r Zürcher ist, er reicht man sc hnell ein
die Hobel Genossenschaft (5) – die Sc hreinerei meines zu Tartar serv iert und von er lesenen Weinen b e glei tet. ganz besonderes – und zudem das letzte – Werk des Archi -
Vertrauens. Seit 1945 werden dort nicht nur Möbel herge- Wer es gern etwas rustikaler und urbaner hat, dem sei der tekten und Künstlers Le Corbusier, welches er gemeinsam
stellt, sonder n auc h Innenausbau-, Sanier ungs- und Palestine Gr ill (11) auf der L angstraße – Zürichs mit seiner engen Vertrauten Heidi Weber errichtete: das
Umbaumaßnahmen vorgenommen. In ihr em Laden am Ausgehmeile schlechthin – ans Herz gelegt. In entspannter Gebäude des Heidi W eber Museums – C entre L e
Neumarkt 8 f indet man ein Aus wahl an Tischen und Atmosphäre werden hier im Str eet-Food-Style F laden - Corbusier (16). Es wurde von Anfang an als Museum kon-
Stühlen und di verse Ac cessoires aus Hol z f ür den brotvariationen vom Grill mit unter schiedlichen, äußerst zipiert, mit der Vision, die Werke Le Corbusiers dauerhaft
Wohnbedarf. Nur ein paar Meter weiter bietet auc h das schmackhaften Füllungen angeboten. präsentieren zu können.
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