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SERIEN EIN WOCHENENDE IN ... • WEEKEND IN ...


























































            Neue Klassiker: Blox (5) und SAS Royal Hotel (8) • New classics: Blox (5) and SAS Royal Hotel (8)  Alte Klassiker: Glyptotek (9) und Grundtvigskirche (10) • Old classics: Glyptotek (9) and Grundtvig’s Church (10)



            Sonntag: Architektur mit Qualität und Freizeitwert            das von Lundgaard & Tranberg über einem kreisrunden Grundriss errichtete Studenten-
                                                                          wohnheim Tietgenkollegiet sowie das Ørestad College von 3XN, ein Schulhaus, das fast
            r 10.00 Uhr – Nach dem Frühstück im Hotel-Café ist unsere erste Station am Sonntag der  gänzlich auf abgeschlossene Lehr- und Klassenräume verzichtet. Daneben beeindrucken
            Botanische Garten (13), der sich am Nordrand der Innenstadt über eine Fläche von zehn  vor allem die drei großen Wohnprojekte von Bjarke Ingels: das über einem Parkhaus er-
            Hektar erstreckt. Das große Palmenhaus ist ein Meisterwerk der frühen Eisen-und-Glas-  richtete Terrassenhaus Bjerget (gemeinsam mit Julien De Smedt), die VM Houses mit
            Architektur. Von hier geht es weiter in den Nordhavn (14), den ehemaligen Industriehafen  ihren weit auskragenden und spitz zulaufenden Balkonen (ebenfalls mit Julien De Smedt)
            im Nordosten der Stadt, der aktuell zu einem neuen Wohn- und Geschäftsviertel umge-  sowie das 8 House, das wie eine kleine Stadt funktioniert und mit seiner öffentlichen
            wandelt wird. Zu den zahlreichen spektakulären Neu- und Umbauten, die den Besuch  Durchwegung, die bis hinauf aufs Dach führt, zum Erkunden einlädt.
            lohnen, gehören unter anderem der The Silo genannte Wohnturm des Architekturbüros  r 16.00 Uhr – Wer zum Nachmittag noch ein Mitbringsel sucht, wird im Illum (18) fündig.
            Cobe, die Portland Towers von DesignGroup Architects und die UN City von 3XN. Auch  Das Kaufhaus im Herzen der Stadt kann auf eine 130-jährige Geschichte zurückblicken.
            die Hafenflächen im Osten der Stadt entwickeln sich rasant. Das neue, weithin sichtbare  Die jüngste Auffrischung realisierte 2015 der Italiener Claudio Silvestrin mit seinem Büro
            Wahrzeichen des Gebiets ist der sogenannte CopenHill (15), geplant von Bjarke Ingels  1+1=1 Architects, der sich dafür sichtlich von Japan inspirieren ließ. Besonders zu emp-
            und dem Landschaftsarchitekten Stig L. Andersson. Der „Berg“ ist eigentlich eine Müll-  fehlen ist ein kleiner Imbiss auf der schmalen Terrasse des Rooftop-Restaurants, von der
            verbrennungsanlage, deren Dach als künstlicher Skihang genutzt wird. Die Fassade wie-  aus man das Treiben in der Innenstadt wie von einer Loge aus beobachten kann. Mit Kin-
            derum kann man an einer Kletterwand erklimmen, während das benachbarte Hafenbe-  dern sollte man auf jeden Fall auch im Tivoli (19), dem ältesten Vergnügungspark der
            cken mit einer riesigen Wasserskianlage aufwartet. Wie gesagt, die Kopenhagener sind  Welt, vorbeischauen. Auch er liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Mitten im Park
            Meister darin, Architekturqualität mit Freizeitwert zu verbinden.  steht das Konzerthaus von Hans Hansen und Frits Schlegel, ein wunderbares und bestens
            r 13.00 Uhr – Wer nach den sportlichen Betätigungen am CopenHill Ruhe und Entspan-  erhaltenes Kleinod der 1950er-Jahre. Für den Tagesabschluss empfiehlt sich noch ein letz-
            nung sucht, wird im nahegelegenen, neuen Domizil des Noma (16) fündig. Bjarke Ingels  ter Abstecher in die Vororte Skovshoved und Klampenborg (20). Beide Städte stehen
            und David Thulstrup haben dem weltbekannten Restaurant auf einem Ausläufer des ehe-  fast Synonym für das Frühwerk von Arne Jacobsen. Hier baute er die berühmte Hafen-
            maligen Befestigungswalls der Stadt, umgeben von Wasser und mitten im Grünen, eine  tankstelle und das Ensemble am Bellevue Beach mit dem Bellavista-Appartmengebäude
            reizende, neue Heimat gegeben. Anschließend führt unser Weg nach Ørestad (17), dem  und dem Bellevue Theater. Mit Sand unter den Füßen und mit Blick aufs Meer verab-
            jüngsten Stadtteil von Kopenhagen. Highlights sind das Konzerthaus von Jean Nouvel,  schieden wir uns an dieser Stelle von Kopenhagen.

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