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BÜRO UND VERWALTUNG  •  OFFICE BUILDINGS

































       RAMBOLL & HENNING LARSEN

       IN MÜNCHEN



       Entwurf • Design Henning Larsen Architects, Berlin


       Südlich der Münchner Innenstadt, in Obersendling, wurde kürzlich
       das Bürogebäude Fabrik Office eingeweiht. Auf den Ebenen 4 und 5
       sind Ramboll Group und Henning Larsen Architects in ein gemeinsa-
       mes Büro gezogen. Architekten, Ingenieure und Berater arbeiten dort
       von nun an im engen Austausch. Ein offenes Arbeitsumfeld mit wohn-
       lichen Elementen unterstützt den interdisziplinären Ansatz.



       von • by Ulrike Nicholson, Tübingen
      E   rneut sorgen die Münchener Oliv Architekten mit einem ihrer Bürogebäude für Auf-
          merksamkeit: dem Neubau „Fabrik Office“ in Obersendlingen. Das Architekturbüro
       ist bereits mitverantwortlich für einige andere stadtprägende Projekte – darunter ganz aktu-
       ell die Revitalisierung des Bürokomplexes New Ganghofer im Westend und der Bau des
       ersten Münchener Holzhybrid-Bürogebäudes „TRI“. Das 2024 eingeweihte Multi-Tenant-
       Bürohaus Fabrik Office ist von einer komplexen Kubatur und einer mit dunkelgrünen
       Keramikriemchen gestalteten Fassade geprägt. Eingezogen sind unter anderem Ramboll
       und Henning Larsen mit einem gemeinsamen Büro. Seit 2019 ist Henning Larsen Teil der
       Ramboll-Gruppe. Damit erwarb der größte dänische Beratungskonzern eines der größten
       Architekturunternehmen Dänemarks. Am Standort München profitieren nun alle Beteilig-
       ten von der verbesserten Möglichkeit zur abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit. Hen-
       ning Larsen übernahm die Gestaltung der Büroflächen, die sich auf rund 3400 Quadratme-
       tern und zwei Etagen verteilen. Im 4. Obergeschoss entstand eine vielseitige Bürostruktur.
       Durch üppig bepflanzte Regale und Einbaumöbel zonierte Büroeinheiten mit jeweils zwei
       bis sechs Arbeitsplätzen liegen entlang den Fensterfronten, während sich in der Mittelzone
       Meetingräume, Teamflächen und Verbindungswege zu einer offenen Kommunikations-
       plattform verbinden. Ein Stockwerk höher befinden sich Kantine, Lounge-Bereiche, Work-
       shopräume sowie ein Kicker- und Yoga-Raum. Zwei große, begrünte Terrassen auf unter-
       schiedlichen Ebenen bieten zusätzlichen Raum für Austausch – toller Alpenblick inklusive.
       Die Akustik spielt bei der offen gestalteten Raumaufteilung eine wichtige Rolle. Akustik-
       paneele, viel Vorhangstoff und multifunktionale Trennwände reduzieren gezielt störende
       Geräuschkulissen. Bei der Materialwahl stand der Wunsch nach wohnlicher Ästhetik, aber
       auch nach ökologischer Verantwortung im Vordergrund. So kommt der Linoleumboden
       ohne Erdölzusätze aus, Teppiche bestehen aus recyceltem Meeresplastik, Tischplatten aus
       alten Textilien. Möbel und Decken wurden aus Restholz – europäische Seekiefer – gefertigt,
       Einbauten bestehen größtenteils aus ehemaligen Schalungsbrettern.


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