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BÜRO UND VERWALTUNG • OFFICE BUILDINGS
BESTSECRET BÜRO
IN MÜNCHEN
Entwurf • Design HENN, München
Henn Architekten übertragen die digitale Markenwelt von BestSecret
in einen physisch erfahrbaren Raum. Reduziert und zeitlos wird die
Markenästhetik in die Innenwelt des Gebäudes von LRO Architekten
übertragen. Am Ende braucht die digitale Welt doch ihre reale Schwes-
ter — auch wenn das Unternehmen den MitarbeiterInnen Remote-Ar-
beiten ermöglicht, lebt eine Marke auch von menschlicher Begegnung
und Gemeinschaft. Korrelierend dazu ist das gestalterisches Credo von
den räumlichen Prinzipien der Transparenz und Offenheit geprägt.
Henn architects transfer the digital brand world of BestSecret into a
space that can be experienced in person. The brand aesthetic is trans-
ferred into the interior of the building designed by LRO Architects in a
minimalist and timeless manner. Ultimately, the digital world needs
its real-life counterpart, even if the company enables its employees to
work remotely, a brand also thrives on human interaction and com-
munity. Correlating with this, the design credo is characterized by the
spatial principles of transparency and openness.
von • by Daniela Keck, Stuttgart
A ttraktiv dürfte für BestSecret auch die städtebauliche Lage des neuen Bürostandor-
tes im innenstadtnahen Münchner Werksviertel gewesen sein – in unmittelbarer
Nähe zum Ostbahnhof. 2023 mit dem renommierten Städtebaupreis des Deutschen Städ-
tetages ausgezeichnet, ist das Werksviertel ein beispielhaftes Projekt einer Transformation
eines alten Industriequartiers in ein lebendiges und funktionsgemischtes Wohn-, Kultur-,
Büro- und Gewerbegebiet – ein neues Stück nachhaltige und moderne Großstadt für Mün-
chen. Die knapp 600 Quadratmeter messende Baufläche des Teilprojekts I4 nimmt sich
im Reigen der benachbarten Gebäude eher klein aus. An einem Schwenk der Friedenstra-
ße gelegen, markiert der Neubau jedoch wahlweise den Abschluss des Areals oder aber
den Auftakt dazu – der Standort gegenüber den Gleisanlagen des Ostbahnhofs erweist
sich als Filetstück. Die Formensprache nimmt deutlichen Bezug auf die frühere Nutzung
des Areals durch produzierendes Gewerbe. So offen und zugänglich das Quartier, so offen
und flexibel sind auch die auf sieben Geschosse verteilten knapp 3000 Quadratmeter
Bürofläche gestaltet. Da das Konstruktions- und Fassadenraster von 1,5 Metern dem inne-
ren Ausbauraster entspricht, ließen sich an jeder Stelle Innenwände anschließen. s
092 • AIT 10.2025