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VERKAUF UND PRÄSENTATION  •  RETAIL AND PRESENTATION


































               MANUS X MACHINA

               IN NEW YORK



               Entwurf • Design OMA, NL-Rotterdam


               Dieser Tage geht im Costume Institute des New Yorker Museum of
               Modern Art die Mode-Ausstellung „Manus  x Machina: Fashion in
               an age of technology“ zu Ende. Die von Andrew Bolton kuratierte
               Schau demonstrierte das faszinierende Zusammenspiel von Mensch
               und Maschine, von Handarbeit und indust rieller Pro duk tion. Die
               New Yorker Dependance des Of fice for Metro politan Architecture
               (OMA) hatte da für eine f aszinierende Aus stel lungsarchitektur aus
               transluzenten Membranen geschaffen.

               The fashion exhibition “Manus  x Machina: Fashion in an  Age of
               Technology” in the Costume Institute of the New York Museum of
               Modern  Art is c urrently ending .  The sho w c urated b y  Andrew
               Bolton demonstrated the fascinating interplay of man and machine,
               of manual work and industrial production. The New York branch
               of the Of fice f or Met ropolitan  Architecture (OMA) had desig ned
               for it a f ascinating t ype of  e xhibition ar chitecture c onsisting of
               translucent scrims.



               von • by Annette Weckesser
               W    ährend des 19 . Jahrhunderts wurden sowohl die Haute C outure als auc h die
                    Nähmaschine erfunden. 1851 ließ ein g ewisser Isaac Merritt Singer die er sten
               Nähmaschinen in Ser ie f ertigen. Dies  war im  Textilgewerbe der  Beg inn der  Ser ien -
               produktion –  wenn auch in  weit bescheidenerem Ausmaß als heute . In der  Folge ent -
               wickelte  sich eine Di vergenz  zwischen manueller  und masc hineller F ertigung,
               zwischen indi vidueller Haute C outure und mas senhafter  Konfektionsware. Andr ew
               Bolton, Kurator des Costume Institute am New Yorker Muse um of Modern Art, stellte mit
               seiner viermonatigen Aus stellung „Manus x Machina“ die rigorose Trennung von Hand-
               und Maschinen arbeit infrage. Dazu dienten 170 E xponate, Kleidungsstücke vom frühen
               20. Jahrhundert bis heute. Die Schau zeigte hybride Textilentwürfe, die sowohl hand- als
               auch maschinengefertigt waren. Hauptexponat und pr ominentestes Beispiel war Karl
               Lagerfelds 2014 für Chanel entworfenes Brautkleid mit sec hs Meter lang er Schleppe.
               Gefertigt ist das K leid aus einem Stof f für Taucheranzüge (!). Das Muster  der barocken
               Schleppe ist  von Hand mit g oldmetallicfarbenen P igmenten b emalt, masc hinell mit
               Strasssteinen bestückt und wiederum von Hand mit Perlen und Edelsteinen bestickt.    s



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