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Ramon De Marco
1975 geboren 1995-2000 studierte Audio-Design an der Musik Akademie in Basel 200–2003 Projektleiter bei Fabrica in Treviso 2003–2005 Audio Designer beim Theater Basel 2005 mit
Daniel Dettwiler Gründung von Idee & Klang GmbH seit 2010 Dozent am Institut für Innenarchitektur und Szenografie am der FHNW in Basel seit 2013 Dozent an der HTW in Chur
denken. Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass die meisten Menschen eine starke emotionale Beziehung zu Musik
und dennoch ein eher distan ziertes, abstraktes Verhältnis zu Sound im Allgemeinen haben. Dies zeigt sich unter
anderem an der Entwurfs methodik jener Ge stal tungs disziplinen, die sich mit Raum beschäftigen. Deren Entwürfe
basieren meist auf Skizz en, P länen und Modellen, also denk bar ung eeigneten Formaten z ur Vermittlung und
Gestaltung von auditiven Stimmun gen. Ohne intelligentes Audiodesign wird jedoch eine große Chance verschenkt,
Menschen ganzheitlich anzusprechen. Letztlich geht es auch darum, emotional berührt zu werden. Über die audi-
tive Wahrnehmungsebene gelingt dies besonders gut. Manch einer wird sich fragen, ob es denn wirklich immer
Sound br aucht. Wir le ben in einer Zeit der Über -Medialisierung, einer Zeit, in der wir g ar von „ak ustischer
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Umweltverschmutzung“ (analog z ur L ichtver schmutzung ) r eden. Se hnen wir uns ni cht alle nac h R uhe? Und
spätestens seit John Cage wissen wir, wie musi kalisch wertvoll auch komponierte Pausen sein können. Cage hat
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uns mit seinem Werk 4’33“ angeregt, über Musik und Stille nac hzudenken. Doch ist das Fehlen einer auditiven
Gestaltung denn g leichbedeutend mit Stille? Keines falls. Es be deutet lediglich, dass das Hör erlebnis dem Zufall
überlassen wird. Wir hören stattdessen die Be sucher selber oder Geräusche der Infrastruktur wie Lüftung und
Klimaanlage. Selbst in einem sc halltoten Raum erleben wir keine Stille. Stattdessen hören wir plötzlich unseren Foto: Andreas Pein
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Herzschlag, die Blutzirkulation, unsere Atmung und allenfalls einen Tinnitus. Ist Stille gefragt, so muss Stille insze-
niert werden. Schließlich geht es darum, das, was wir hören, be wusst zu gestalten. Irgendetwas klingt immer – es Reflexionsarmer Raum in • at Technische Universität Berlin
nicht zu gestalten, wäre eine verpasste Chance!
Kann Architektur gehört werden?
Im Bereich der Architektur denkt man nicht auf Anhieb an Klang, o bwohl gerade sie die Grund voraussetzungen
dafür schafft. Der Raum und seine Dimensionen, seine Form und seine Materialbeschaffenheit werden stark über
Magic Box Expo Shanghai von • by Atelier Brückner mit Klang & Raum
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das Ohr wahrgenommen. Nur wenige, wie zum Beis piel der Schweizer Architekt Peter Zumthor oder auch der
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dänische Architekt Steen Eiler Rasmussen , haben dies erkannt. Sie haben sich mit dem Thema be schäftigt und
Projekte nach ganz dezidierten akustischen Kriterien umgesetzt. Rasmussen fragt: „Kann Architektur gehört wer-
den? Die meisten Menschen würden wahrscheinlich sagen, dass Architektur keine Töne produziert und sie daher
nicht gehört werden kann. Aber sie strahlt auch kein Licht aus und kann dennoch gesehen werden. Wir sehen das
Licht, das von ihr reflektiert wird, und gewinnen dadurch einen Eindruck von Form und Material. Auf die gleiche
Weise hören wir die Töne, die sie reflektieren, und auch diese geben uns einen Eindruck von Form und Material.
Ver schie denartig geformte Räume und un terschiedliche Materialien hallen verschieden.“ Wenn Akustik in der
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Architektur zum Einsatz kommt, dann meist nur im Bereich der Bauakustik, bei der es um die Schallisolation nach
außen oder um die Tr ittschall dämmung von Raum zu Raum geht. So darf zum Beispiel das Ausklopfen eines
Rasierers am Wasch beckenrand in der darunterliegenden Wohnung nicht störend laut wahrgenommen werden. Es
geht also in erster Linie um die Einhaltung von Normen. Die Raumakustik hingegen befasst sich mit der Menge und
Art der Reflexion von Schall im Raum und somit mit seiner akustischen Qualität. Sie hat sowohl eine gestalterische
wie auch eine funktionale Ebene. Meist wird sie aber nur funktional angewandt, beispielsweise um die Sprachver -
ständlichkeit in Sc hulungsräumen z u g ewährleisten. N ur in Spe zialfällen, e twa beim Bau eine s Konzertsaals,
kommt die Akustik als gestalterische Disziplin zum Einsatz. Oft werden Akustiker erst dann auf den Plan gerufen,
wenn die akustischen Eigenschaften eines bestehenden Raumes Probleme bereiten. Solche nachträglichen akustis-
chen S anie rungen sind jedoch k ostspieliger und o ptisch un befriedigend. Die s wäre d urch eine in telligente
Materialwahl und Formgebung bei der Konzeption des Raumes leicht zu umgehen.
Die Natur macht es uns vor
Zum Einfluss der akustischen Qualität auf die Atmosphäre eines Raumes gibt es relativ wenig Forschung und
Fachwissen. Dies zeigt sich unter anderem an dem einge schränk ten und stark visuell orientierten Vokabular, mit
welchem ak ustische Quali täten be schrieben werden. Meist wird blo ß von „gut er“ oder „sc hlechter“ Akustik
gesprochen oder von „halli g‘ bis ‚tr ocken‘ kling enden Räumen. Allen falls wird der N achhall noc h mi t den
Attributen „hell“ oder „dunkel“ versehen, viel weiter reicht das Vokabular meist nicht. Dabei wäre es eine große
Chance, Ge bäude auc h von Grund auf audi tiv z u g estalten, denn die se Ge stal tung ist wesentlich f ür die
Atmosphäre eines Raumes mitverantwortlich – ähnlich einem guten Lichtkonzept, das von Anfang an mitgedacht
wird, Tageslicht und andere Aspekte mit einbezieht und somit die Archi tektur und deren Funktion erst richtig zur
Geltung br ingt. Die Akustik k ann so wohl f ür si ch als p assive Ge staltung st ehen oder, wie in den f olgenden Fotos: Roland Halbe
Abschnitten beschrieben, auch Grundlage für eine aktive, auditive Bespielung des Raumes sein. Was ist eigentlich
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