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BÜRO UND VERWALTUNG •  OFFICE BUILDINGS


































               SAP-NIEDERLASSUNG

               BEI FRANKFURT AM MAIN


               Entwurf • Design KSP Jürgen Engel, Frankfurt; Merz Innen.Architektur, Frankfurt



               Die Mitarbeiter von vier bisher über den Großraum von Frank furt
               verteilten SAP-Niederlassungen sind nun un ter ein gemeinsames
               Dach gezogen. Geplant wurde der Büroturm von KSP. Für den In-
               nenraum holte man sich Unterstützung bei Merz Innen.Architek-
               tur. Gemeinsam gelang das seltene Kunststück, hoch funktionale
               Arbeitsplätze mit einer anregenden Ästhetik zu verbinden.



               von • by Dr. Uwe Bresan
               D   ie Stadt Eschborn, im Nordwesten des Frankfurter Speckgürtels gelegen, wird
                   oft als eine Art Steueroase beschrieben. Die Gewerbesteuer beziehungsweise
               der Gewerbesteuer-Hebesatz ist bedeutend nied riger als in der benachbarten Ban-
               kenmetropole, zugleich profitiert man in Eschborn aber von deren gut ausgebauter
               Infrastruktur. Seit Jahrzehnten siedeln deshalb große und kleine Unternehmen mit
               Vorliebe hier an. Städte baulich und architektonisch ist das Billigheimer-Paradies
               entsprechend wüst! Wer nach Eschborn zieht, spart eben auch gern bei der Ästhetik!
               Eine gelungene Ausnahme bildet nun der vom Softwarehersteller SAP genutzte Neu-
               bau am Eingang zum Gewerbegebiet Eschborn-Süd. Für den Entwurf des knapp
               45 Meter hohen, elfgeschossigen Büroturms war das Frankfurter Architekturbüro
               KSP Jürgen Engel verantwortlich. Die Architekten entwarfen zwei leicht zueinander
               versetzte Hochhausscheiben mit einem gemeinsamen Erschließungskern. Die Auf-
               teilung des Volumens verleiht dem Haus nicht nur eine schlan ke Silhouette, sondern
               bietet auch den praktischen Vorteil, dass auf jeder Ebene statt vier insgesamt acht
               der bei Nutzern so beliebten Eckbüros entstanden. Die Fassade des sogenannten
               Zweischeibenhochhauses überzeugt  wiederum durch einen  von Etage  zu Etage
               wech selnden Fensterrhythmus und eine subtile Dreidimensionalität, die durch vor
               die eigentlichen Fensterfronten gesetzte Prall schei ben erzeugt wird. Im Kontrast zur
               dunklen Fassade wurde der Innenraum überwiegend in Weiß konzipiert. Für die Ar-
               beitsplatz-Planung sowie die Gestaltung von Empfang, Cafeteria und der über zwei
               Geschosse reichenden Mitarbeiter-Lounge in der Spitze des Westturms holte man
               sich zudem die Unterstützung der Frankfurter Office-Spezialisten von Merz Innen.Ar-
               chitektur. Gemeinsam entwickelte man eine einerseits hoch funktionale, anderer-
               seits aber auch nicht vollständig emotionslose Innenarchitektur. Beides geht ja gern
               miteinander einher! Im SAP-Hochhaus sorgen hingegen bewusst gesetzte Farb-, Ma-
               terial-, Licht- und Designakzente für eine anregende Arbeitsplatzumgebung.


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