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VERKAUF UND PRÄSENTATION • RETAIL AND PRESENTATION
            VER KAUF   UND  PRÄSEN T A T ION  •  R E T AIL   AND  PR ESEN T A T ION
































            KOSMETIK-STORE

            IN SHANGHAI



            Entwurf • Design AIM Architecture, CN-Shanghai


            Eine inspirierende Mischung aus Alt und Neu, aus Tradition und Mo-
            derne, aus Nachbarschaft und Tourismus – so lässt sich das heutige
            Künstlerviertel Tianzifang vermutlich am besten beschreiben. Aber
            so lässt sich auch die Transformation eines ansässigen, eher un-
            scheinbaren Gebäudes in einen angesagten Kosmetik-Store charak-
            terisieren. In Shanghai, einer der größten Städte der Welt, haben AIM
            Architecture einen Ort geschaffen, der sich zwei Welten verschrieben
            hat, und diese auf behutsame Art in einem Entwurf vereint.

            An inspiring combination of old and new, of tradition and modernity,
            of neighbourliness and tourism – this is probably the best way to
            describe the artists’ quarter of Tianzifang as we know it today. But
            this is also how the result of the recent transformation of a local, rat-
            her inconspicuous building into a trendy cosmetics store can be cha-
            racterised. In Shanghai, one of the largest cities in the world, the de-
            signers at AIM Architecture have created a place that is dedicated to
            two worlds and carefully unites both of them in one design.



            von • by Sabine Marinescu, Stuttgart
            T   ianzifang, kurz Fang genannt, ist wohl genau der richtige Ort, um einen physischen
                Store von Harmay zu beherbergen. Denn das Unternehmen, das zunächst als reiner
            Online-Handel angesagter Kosmetikmarken startete, suchte genau das, was sich hier
            noch vielfach finden lässt: ein Lagerhaus. Denn die Charakteristika dieser Bauten sollen
            in allen seinen Filialen des chinesischen Händlers sichtbar werden. Schließlich mussten
            die Mitarbeiter schon immer zwischen Regalen, Treppen, Produktion und  Arbeitsplätzen
            hin und her eilen, um die bestellten Waren zu sortieren, aufzuräumen und zu verpacken.
            Diesen Geist spüren die potenziellen Käufer mittlerweile dann auch in den stationären
            Geschäften – allen voran im neu eröffneten Store im hippen Einkaufs- und Künstlervier-
            tel Shanghais. In den verwinkelten Gassen des ehemaligen französischen Distrikts fin-
            den sich noch viele Häuser im sogenannten Shikumen-Stil, der sich Mitte des 19. Jahr-
            hunderts entwickelt hatte. Auch hier vereinen sich traditionelle chinesische und westli-
            che Elemente zu einer besonderen Bauform. In den auch Gassenhäusern genannten Ge-
            bäuden leben immer noch Einheimische, doch immer mehr Galerien, Geschäfte und
            Cafés erobern das Viertel – wie nun auch der erste Store Harmays in Shanghai.  s

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