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BANKEN UND BEHÖRDEN  •  BANKS AND AUTHORITY BUILDINGS



































               ESTNISCHE BOTSCHAFT

               IN LONDON


               Entwurf • Design KAOS Arhitektid, EE-Tallinn



               Von etwa 160 diplomatischen Vertretungen sind in den letzten Jahren
               über 20 Einrichtungen innerhalb Londons umgezogen. Die Botschaft
               Estlands ist eine davon: Da die ursprünglichen Räumlichkeiten immer
               beengter wurden, entschieden sich die Verantwortlichen nicht nur für
               großzügigere Räume, in denen die konsularischen Dienstleistungen
               noch komfortabler angeboten werden können, sondern auch für ein
               neues Stück Heimat inmitten der britischen Haupt stadt, dessen
               Gestaltung die Besucher nun gerne in die Ferne schweifen lässt.

               Over the last few years, more than 20 of the 160 diplomatic mis-
               sions have moved within London. The Estonian Embassy is one of
               them: as the original premises had become increasingly cramped,
               those in charge decided not only to provide more spacious rooms
               where consular services could be offered even more conveniently,
               but also to create a new piece of home in the heart of the British
               capital, the design of which now allows visitors to wander to
               distant places.



               von • by Janina Poesch
               A   ls die erste große Weltausstellung London 1851 in ein anderes Zeitalter katapultierte,
                   änderte sich nicht nur der Blick der Bevölkerung für kulturelle, innovative und vor
               allem industrielle Belange, sondern auch das Stadtbild der englischen Metropole – allen
               voran in South Kensington: Wo zuvor Obst und Gemüse angebaut wurden und Schuppen,
               Gewächshäuser sowie vereinzelte Villen das Bild der ländlichen Gegend südwestlich des
               Ausstellungsgeländes formten, entstanden mit der Vorstadtentwicklung in den folgenden
               Jahren unzählige Prachtbauten, die bis heute Bestand haben. Mitten durch dieses
               Gelände führt die Queen’s Gate Terrace – zwischen 1851 und 1855 errichtet und durch opu-
               lente Gebäude mit vier oder mehr Geschossen, ornamental verzierten Stuckfassaden und
               großen Terrassen wesentlich geprägt. Bei vielen dieser neoklassizistischen Bauwerke kann
               dabei auf eine spannende Geschichte zurückgeblickt werden – so auch bei Hausnummer
               44: 1859  von  William Harris und James Matthews erbaut und ursprünglich für
               Wohnzwecke genutzt, wurde der Bau 2007 vom Außenministerium Estlands erworben
               und im Frühsommer 2014 wurden schließlich umfassende Renovierungsarbeiten aufge-
               nommen, um die diplomatische Vertretung des Landes hier unterzubringen.                     s



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