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GESUNDHEIT UND WELLNESS • HEALTH AND SPA
PSYCHOTHERAPIEKLINIK
IN WESTERSTEDE
Entwurf • Design GSP Gerlach Schneider Partner, Bremen
Die neue Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psy cho thera -
pie auf dem Gelände der Ammerland-Klinik im niedersächsischen
Westerstede entstand nach einem Entwurf des Bremer Architektur -
büros GSP Gerlach Schneider Partner. Sowohl nach außen wie nach
innen überzeugt der Neubau durch eine hochwertige Gestaltung, die
mehr an eine Hotel- als an eine Klinikeinrichtung erinnert.
von • by Dr. Uwe Bresan
D ie Ammerland-Klinik in Westerstede, im Nordwesten von Niedersachsen gelegen, ist
das zentrale Krankenhaus des gleichnamigen Land krei ses. Ihre Ur sprün ge gehen auf
die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurück. Damals wurde die Marine-Kaserne am Ortsrand
von Westerstede zu nächst in ein Lazarett, später in eine Lan des krankenanstalt umgewan-
delt. Seit der Übernahme durch den Kreis Ammerland zu Beginn der 1950er-Jahre wurde
die Klinik kontinuierlich erweitert. Seit knapp zehn Jahren ist auf dem Gelände auch das
Bundes wehrkrankenhaus Wester stede im direkten baulichen wie auch medizinischen Ver -
bund mit der Am merland-Klinik beheimatet. Den neuesten Zuwachs auf dem Klinikareal
bildet wiederum die Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psy cho therapie, die
von der Bundeswehr gemeinsam mit dem Psychiatrieverband Olden bur ger Land, der
sogenannten Karl-Jaspers-Klinik, betrieben wird. Für den Neubau verantwortlich waren
der Ar chi tekt Björn Gross und die Innenarchitektin Carolin Kimmer vom Bremer Architek -
tur büro GSP Gerlach Schneider Partner. Sie entwarfen einen zweigeschossigen Mauer -
werksbau, der über einem achtförmigen Grundriss zwei Innenhöfe um schließt. Kon struk -
tiv ist die Möglichkeit einer Aufstockung gegeben. Den benachbarten Ziegel-Gebäuden
passt sich der Neubau einerseits im Material an, setzt sich aber zugleich durch seine helle
Sand steinfarbe von den vorhandenen roten Klinikgebäuden ab. Im Erdgeschoss befinden
sich die Ärzte- und Therapieräume sowie Lager- und Technikflächen. Knapp die Hälfte des
Geschosses steht für einen späteren Ausbau zur Verfügung. Die Patienten zimmer liegen
wiederum im Obergeschoss. Ins gesamt sind 45 Betten auf großzügig und freundlich gestal-
tete Einzel- und Doppel bett zimmer verteilt. Den Zimmern sind unterschiedliche
Aufenthaltsräume, Stationsbäder und Gemein schafts küchen zugeordnet. Ver bunden sind
Erd- und Oberge schoss durch eine in der zentralen Eingangshalle ge legene Freitreppe. Vor
allem im Hinblick auf die mitunter sehr langen Aufenthaltszeiten der Patienten lag den Pla -
nern die Qualität des Innen ausbaus besonders am Herzen. Ihr erklärtes Ziel war es, die
Einrichtung mehr wie ein komfortables Hotel denn wie eine Klinik wirken zu lassen.
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