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Heroes
von • by Art Helps
www.arthelps.de
Kann Kunst in einem Krisengebiet wirklich helfen? Diese Frage stell-
te sich auch Tom Lupo, als er die deutsche NGO Art Helps grün-
dete. Heute wird sie jeden Tag beantwortet – von dem Kollektiv aus
Künstlern, Kunsttherapeuten, Musikern, Architekten, Hochschulen
und Marken, mit gemeinsamen Projekten, die weit mehr als Ins-
piration sind. Sie spenden Hoffnung, eröffnen Perspektiven – und
wecken Neugier. Es ist die Kraft von Kreativität, die Licht in Bunker
und Farbe in Ruinen bringen kann. Und die Sie dazu bringt, nach
einem Blick auf das Foto links, diesen Artikel zu lesen. Seit 2018 ist
Art Helps in der Ukraine aktiv, selbst in Frontstädten wie Awdijiwka.
Dort finden Kinder und Jugendliche Rückzugsorte: Räume, in denen
sie dem rauen Alltag entkommen und Momente von Leichtigkeit
und Freiheit erleben können. Auch der Kriegsausbruch 2022 hat
dieses Engagement nicht gemindert. Im Gegenteil: In Kyjiw entsteht
derzeit der erste Creative Hub – das größte Zentrum für Kunst- und
Traumaarbeit im Land. Auf 1200 Quadratmetern finden Kinder und
Jugendliche hier einen geschützten Ort, an dem sie sich ausdrücken,
ihre Fantasie entfalten und etwas von der psychischen Last des Krie-
ges ablegen können. Im Projekt Heroes (links und S. 50–51) gestal-
ten sie aus Karton eigene Superhelden-Helme – Symbole für Stärke,
Mut und Zukunft. Ein besonderes Highlight war das Projekt Resist-
ruments (S. 32–33) im Jahr 2023, bei dem Jugendliche Kriegsschrott
in Musikinstrumente verwandelten: Aus einem Raketensprengkopf
entstand eine Violine, aus einem Benzinkanister eine Gitarre. Das
Projekt erhielt weltweite Aufmerksamkeit und zahlreiche Auszeich-
nungen und schafft neues Bewusstsein für die Situation der Jugend-
lichen vor Ort. Art Helps zeigt: Kunst kann aus Zerstörung Neues
entstehen lassen. Also ja, Kunst kann helfen.