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BÜRO UND VERWALTUNG  •  OFFICE BUILDINGS

































            CO-WORKING-SPACE

            IN MONTREAL



            Entwurf • Design Ivy Studio Inc., CA-Montreal


            In Verdun, dem quirligen Stadtteil der kanadischen Stadt Montreal,
            baute Ivy Studio die zweite Etage eines Gebäudes in der Wellington
            Street um. 743 Quadratmeter schlecht belichtete Fläche eines ehema-
            ligen Kampfsport- und Schönheitsstudios wichen Mietbüros und edel
            gestalteten Gemeinschaftsbereichen – einem eleganten Arbeitsum-
            feld für rund 120 Personen. Der erste Co-Working-Space der Marke
            „Spacial“ hebt sich von den Mitbewerbern ab und setzt neue Gestal-
            tungsmaßstäbe für das gemeinsame Arbeiten digitaler Nomaden.

            In Verdun, a bustling neighbourhood in Montreal, Canada, archi-
            tecture firm Ivy Studio converted the second floor of a building on
            Wellington Street. A poorly lit space of around 740 square metres,
            formerly used as a martial arts gym and a beauty salon, was conver-
            ted into rental offices and exquisitely designed common areas – an
            elegant working environment for around 120 people. The first co-
            working space of the Spacial brand stands out from its competitors
            and sets new design standards for digital nomads working together.



            von • by Friederike Bienstein, Berlin
            M    ehr und mehr Co-Working-Spaces etablieren sich rund um den Erdball. Was vor
                 rund 25 Jahren in den Metropolen begann, reicht heute bis in ländliche Bereiche
            und prägt nicht nur die Arbeitsweise digitaler Nomaden, Freelancer, gut ausgebildeter
            Unternehmer und der Gründerszene mit ihren Start-ups: Ob spontan gebuchte Meeting-
            räume oder ein fester Einzelarbeitsplatz auf Zeit – das Nutzerprofil und die Preispolitik
            sind so vielfältig wie die Gestaltung der Arbeitswelten innerhalb von Co-Working-Flä-
            chen. Der Zeitgeist einer Generation mit dem Anspruch an Nachhaltigkeit spiegelt sich
            nicht zuletzt im Verzicht auf Besitz zugunsten der Bereitschaft, Infrastrukturen zu teilen.
            Auch arbeitet man hier mit der Überzeugung, dass interdisziplinärer Austausch inner-
            halb der gemeinschaftlich dynamisch genutzten Flächen grundsätzlich eine Bereiche-
            rung darstellt. Jeder hier ist Ideengeber und -nehmer. Dass sich ihr Arbeitsumfeld als
            lukratives Geschäftsmodell vermarkten lässt, hat die Szene längst selbst erkannt. Die
            Realisierung weiterer Co-Working-Spaces wird vorangetrieben, ihre Gestaltung an die
            Möglichkeiten des Ortes und die Bedürfnisse der Zielgruppen angepasst. Ivy Studio ge-
            staltete für „Spacial“ flexible Arbeitswelten mit Alleinstellungspotenzial.  s

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