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BER 52° 23’ 18’’ N, 13° 31’ 12’’ O (Berlin) Jasmin Jouhar
Kunsthistorikerin, seit
2008 Freie Autorin und
Redakteurin im Bereich
Innen-/Architektur, Design
und Brands
Bedenken
Das prominenteste Ausstellungsstück des oder Stellwände beziehen sich in Formen- The most prominent exhibit at the Jewish
Jüdischen Museums in Berlin ist bekannt- sprache und Materialität auf die Architek- Museum in Berlin is the both meaningful
lich das Haus selbst – die so bedeutungs- tur. Die zweite Qualität des Parcours sind and theatrical architecture by Daniel Libe-
geladene wie theatralische Architektur von die starken, spürbaren Stimmungen, die skind. Studio Chezweitz and architect
Daniel Libeskind. Wer diese nicht gerade Chezweitz inszeniert haben. Auch wer sich Hella Rolfes have integrated the di-
neutralen Räumen mit einer Dauerausstel- nicht in die Geschichte der Emanzipation stinctive interiors into their recently ope-
lung bespielen will, hat zwei Möglichkei- der deutschen Juden im 19. Jahrhundert ned exhibition. Scenographers Sonja
Foto: ©Yves Sucksdorff den, wie bei der ersten, zur Eröffnung des frohe Ausstrahlung wahr – so warm und spherically dense rooms without dis-
vertieft, nimmt doch eine positive, lebens-
Beeck and Detlef Weitz created atmo-
ten: Entweder die Architektur auszublen-
farbintensiv sind die Räume gestaltet. Un-
owning the building. The second quality
Hauses 2001 eingerichteten Präsentation.
Oder – und dadurch zeichnet sich die so-
eben eröffnete Schau von Studio Che- fassbar dann der Kontrast dazu, die „Kata- are the strong, tangible moods. The rooms
dedicated to the emancipation of German
strophe“ betitelte Raumfolge, die die Ver-
zweitz und der Architektin Hella Rolfes folgung und Vernichtung der europäischen Jews in the 19th century have a positive,
aus – Libeskinds Setzungen in die Inszenie- Juden thematisiert. Die harte, abstrakte cheerful aura due to their warm and co-
rung zu integrieren. Den Szenografen Ästhetik der Aluminiumwände lässt einen lourful design. The contrast to the rooms
Sonja Beeck und Detlef Weitz ist es ge- schaudern – eine angemessene Annähe- entitled "Catastrophe" about the persecu-
lungen, eigenständige, atmosphärisch rung an das nicht Darstellbare, die gene- tion and extermination of European Jews
dichte Räume zu schaffen, ohne das Haus ralstabsmäßige Ermordung von Millionen is incredible. The hard, abstract aesthetics
Foto: ©Alexander Butz sind erlebbar, immer wieder tauchen die Überlebenden und Rückkehrer bis zur Ge- And finally the history of the survivors and
of the aluminium walls make you shiver.
Menschen. Und zuletzt die Geschichte der
zu verleugnen. Raumfolgen und Achsen
returnees up to the present — on literally
charakteristisch-zackigen Fensterbänder
genwart – auf buchstäblich schwanken-
auf. Elemente wie Vitrinen, Leuchtkästen
swaying ground you arrive in the present.
dem Boden kommt man im Heute an.
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