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BDIAusgezeichnet!
Wir fördern den Nachwuchs: Der vom Bund Deut- durch eine Fachjury direkt an der Hochschule anläss- denden Künste in München, die der BDIA Landes-
lich der regelmäßigen Semesterrundgänge. verband Bayern im Sommersemster 2016 ausgewählt
scher Innenarchitekten initiierte Preis BDIAusgezeich-
net! stellt regelmäßig herausragende Abschlussar- In diesem Heft finden Sie jeweils ausgezeichnete hat. Informationen zu den ausgezeichneten Projekten
beiten aus dem Fachbereichen Innenarchitektur vor. Abschlussarbeiten von Studierenden der Hochschule sowie zur BDIAnerkennung! aus den letzten Seme-
Die sorgfältige Auswahl aus Semesterarbeiten erfolgt Hochschule Rosenheim sowie der Akademie der Bil- stern finden Sie unter www.bdia.de/Absolventen.
Hochschule Rosenheim: Die Bewertung von 16 Bachelorarbeiten erfolgte am 7. Juli 2016. Jury: Innenarchitektin Claudia Schütz, BDIA Vizepräsidentin und Landesvorsitzende
Bayern; Innenarchitektin Veronika Kammerer; Innenarchitekt Tillmann Fischbach, Vorstandsmitglied BDIA Bayern, Matthias Kopielski sowie die Preisträgerinnen des Vorjahres
Franziska Huber und Magdalena Bauernfeind.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Merle Neumann „URBAN SOUP“ BDIAusgezeichnet! Bachelor für Christian Sedlmeier „Kunst_Werk_Stadt“
(Betreuung: Prof. Markus Frank, Prof. Kilian Stauss) (Betreuung: Prof. Karin Sander, Prof. Rainer Haegele)
Urban/Soup ist ein 2015 von Tim Maiwald und Daniel Schmel gegründetes Start-up mit Sitz in Kunst bildet einen Spiegel der Gesellschaft. Kunst bewirkt Veränderungsprozesse, wird dadurch
München. Mit dem Service wollen die beiden frische, gesunde und nachhaltig produzierte aber auch selbst verändert. Diese Wechselwirkung nährt und entwickelt das Bild unserer Kultur.
Suppen gemeinsam mit einem eindrucksvollen Kundenerlebnis verbinden. Die Um Kunst aus bisher geschlossenen Galerieräumen hervorzuholen und einen gesellschaftlichen
Markengeschichte von Urban/Soup beginnt in New York, dem Sinnbild der urbanen Großstadt. Austausch zu fördern, muss sie dorthin gebracht werden, wo Leben stattfindet – die Stadt. Die
Der zukünftige Store soll diese Atmosphäre als tragendes Markenelement abbilden. Die Grenze Kunst_Werk_Stadt bietet Künstlern die Möglichkeit, sich auf urbanen Freiflächen zu entfalten. Es
zwischen Innen- und Außenraum verschwimmt, Elemente der Straße werden in den Laden ist ein modulares System, bestehend aus zwei Einheiten. Diese können, dank vorgefertigter
gebracht, und der Kunde so in die Stimmung der Weltstadt versetzt durch die Verwendung von Holzbauelemente, als temporäre Zwischennutzung, schnell errichtet werden. Mithilfe von drehba-
Materialien und Komponenten aus der städtischen Umgebung. Zum Einsatz kommen dabei vor re Wandscheiben stülpt sich der Innenraum nach Außen und kann zum Ausstellungsraum
allem Beton, Stahl und Wellblech. Die Sitzelemente erinnern an Fahrradständer. umfunktioniert werden. Der Kunstraum vereint sich mit dem Stadtraum.
Jurybegründung: Entwickelt in Anlehnung an die moderne Version des Schnellimbisses in Jurybegründung: Die Entwicklung von zwei sehr unterschiedlichen Raummodul-Typen bietet durch
amerikanischen Metropolen zeigt der Entwurf eine lässige und pfiffige Arbeit zu einem zeitge- die Vielzahl der Möglichkeiten ihrer Anordnung an Plätzen der Wahl eine gelungene Verflechtung
mäßen Thema, die in ihrer Konsequenz von der Materialwahl bis zum Orientierungssystem von Innen und Außen. Ein Gesamtkonzept, das sich für temporäre Nutzungen eignet. Die individu-
Spaß macht. elle Darstellung unterstreicht den positiven Eindruck des außergewöhnlichen Entwurfs.
Akademie der Bildenden Künste in München: Die Bewertung von 14 Bachelor- und 12 Masterarbeiten erfolgte am 14. Juli 2016. Jury: Innenarchitektin Claudia Schütz, BDIA Vizepräsidentin und
Landesvorsitzende Bayern; Innenarchitektin Dorothee Maier, stellvertr. Landesvorsitzende Bayern; Innenarchitekt Johann Haidn, BDIA Schatzmeister; Innenarchitektin Annette Brunner; Innenarchitekt
Bernhard Rückert sowie der Preisträger des Vorjahres Janis Necker.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Lisa Jackermayer „POP-UP Barbecue“ BDIAusgezeichnet! Master für Philine Pleuger „skiafos – Freiraum für Achtsamkeit“
(Betreuung: Prof. M. Auböck, Prof G. Eichinger, Prof. C. Greutmann-Bolzern, Prof. U. Greutmann) (Betreuung: Prof. M. Auböck, Prof. G. Eichinger, Prof. C. Greutmann-Bolzern, Prof. U. Greutmann)
Das Grillen an öffentlichen Plätzen gehört zur Münchner Lebensqualität einfach dazu. Leider Ein neuer Ort für Meditation und Wohlbefinden soll entstehen, der gleichzeitig neuer Nutzungs-
kommt es zunehmend zu großen Müllproblemen. Der mobile Shop POP-UP Barbecue bietet vorschlag für leer stehende Rohbauten in Griechenland ist. Der Raum entsteht im Rohbau,
Lösungen. Der Shop mit Grillverleih ist in geschlossenem Zustand ein rechteckiges Volumen, begrenzt durch den umgebenden Wildgarten. Aus der Ferne wird der Rohbau in seiner
dadurch kann er einfach auch im Straßenverkehr transportiert werden. Das Innere ist kompakt Ursprungsform wahrgenommen, teils verdeckt durch Bäume und Büsche. Am Empfang werden
organisiert: Eine diagonale Blickachse verweist auf die Trennung der Arbeitszonen. Die Ausrichtung Getränke angeboten, eine Bibliothek und ein Vortragsraum schließen sich an. Die unterschied-
des Shops am Standort ist nicht an eine bestimmte Richtung gebunden und die Aufmerksamkeit lichen Nutzungen gliedern um ein Wasserbassin herum den ursprünglichen „wandlosen“ Raum.
der Passanten wird von allen Seiten angezogen. Der Einsatz von Materialien ist bewusst reduziert gewählt. Skiafos ist ein Ensemble aus Licht
Jurybegründung: Pop-Up-Barbecue ist ein überzeugendes Konzept und ein Lösungsansatz zur und Schatten.
Müllvermeidung mit einer optimierten Flächennutzung und durchdachten Details. Die temporären Jurybegründung: Die sinnvollen Eingriffe in den Bestand und die sehr gute Darstellung zeugen
mobilen Grillstationen schaffen eine gelungene Atmosphäre an einem lauen Sommerabend mit von einer klaren Haltung in der Gestaltung. Der Umgang mit Materialien unterstreicht das
einer Hülle, glühend wie ein Stück Kohle. Konzept der Achtsamkeit.
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