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BDIA im
                                                                                                                       Gespräch mit:

                                                                                                                       Susanne Gasser,
                                                                                                                       BDIA
                                                                                                                       Baden-Württemberg



                                                           „Smart Homes“ - ein Zukunftsthema?


                Agiler Arbeiten                          Mensch, Objekt und Raum                    „Netzwerk" ist der  Titel Ihres Beitrags  zu
                                                                                                    BDIAußergewöhnlich! Wie entstand die Idee dazu?
                1. Preis: LEPEL & LEPEL                  1. Preis: Sophie Green Interior Architecture  Es ist eher eine rationale Ableitung als eine Idee. Die
                „Außergewöhnliche Orte, ungewohntes Arbeiten, reali-  Überall arbeiten  zu können bietet Freiheit. Die  Arbeit orientiert sich am Verhalten von Spinnen und
                stische Arbeitsplätze“ –  was könnte besser passen  zu  Unbestimmtheit eines Raumes als Einladung an die eige-  Vögeln, die ihre Netze und Nester flexibel an allen
                unserem Thema „Agiles Arbeiten“? Unsere Antwort auf  ne Kreativität, die Lust, sich inspirieren  zu lassen  von  möglichen Orten bauen. Sowohl in einer Baumkrone
                die Ausschreibung des BDIA  trägt den Namen  WORK  einer Umgebung. „Log in / Log Out“ ist ein archaischer  als auch in industriell gefertigten Raumsituationen,
                OUT, und beschreibt damit gleich auf mehreren Ebenen  Begleiter, der gleichzeitig Hülle und Ort sein kann, ein  zum Beispiel dem Gestell eines Fahrrads.
                die Ideen dahinter.                      Energielieferant, modular erweiterbar. Als moderne
                                                         Nomaden können  wir überall arbeiten. Schnell ein  Resträume nutzen,  Zwischenräume verdichten:
                Mit  WORK OUT arbeitet man draußen, unter freiem  Telefongespräch mitten im Trubel, eine  zündende Idee  Innenarchitektur im urbanen Kontext?
                Himmel und doch angeschlossen ans World Wide Web.  am Strand, eine spontane Projektüberarbeitung im schat-  An dieser Stelle wird die Arbeit der Innenarchitekten
                Flexible Sitze ermöglichen das agile Arbeiten in physi-  tigen Park: „Log in / Log Out“ ist die Decke, auf die ich  abstrahiert betrachtet. Die Architektur erbaut den
                scher Hinsicht. Und mit  Vorrichtungen für  mich zurückziehen kann, ein Schirm, der vor Sonnenlicht  städtischen Raum, zu gestalten ist darin nicht nur das
                Laptopschlösser kann man sich auch mal  vom  schützt, ein Angebot, sich mit anderen  zu  vernetzen,  Innere der Gebäude, sondern auch die umgestülpte
                Arbeitsplatz wegbewegen, zum  benachbarten  Trimm-  denn die geometrische Struktur bietet als faltbares Objekt  Welt, die Welt zwischen den Gebäuden. Sozusagen
                Dich-Pfad etwa, für ein schnelles Workout.  eine  Vielzahl an  Varianten – bis hin  zum stabilen  der negative Raum.
                                                         Sitzmöbel. Eine  Verschmelzung  von Mensch, Kleid,
                Tagsüber bietet  WORK OUT einen  voll ausgestatteten  Objekt und Raum. Leicht ist es, schnell wieder zusam-  Immer erreichbar sein – für Sie persönlich Fluch
                Arbeitsplatz, der unterschiedliche Sitzpositionen ermög-  mengelegt und in der Tasche verstaut.   oder Segen?
                licht, Blend- und  Witterungsschutz, Ablagemöglichkeit  Sich  ausblenden  können,  spontan,  an  schönen  Orten,  Einfach zeitgenössisch. Die Globalisierung führt nicht
                für Laptops und  Tablets, akustische Dämpfung,  den „Third Place“  wahr  werden lassen, in die  Zukunft  nur dazu, dass die Entfernung zwischen den Orten
                Laptopschloss, WLAN-Hotspot und Stromanschluss, der  träumen, intelligente Hülle, intelligentes Objekt. Ein eige-  verschwindet, sie löst dadurch auch den Unterschied
                durch ein integriertes Solarsystem bedient wird. Abends  nes Revier. Arbeiten ist Identität.                    Sophie Green  zwischen morgens und abends auf und berücksichtigt
                wird aus dem Arbeitsplatz ein skulpturales, atmosphä-                               keine rückwärtsgewandten Konzepte. Die Festlegung
                risch leuchtendes Element in der Landschaft.                                        auf einen speziellen Standort entfällt. Arbeitszeit und
                                                                                                    Freizeit  verschmelzen.  Planung  wird  unmöglich,
                Für die orgatec haben wir das Konzept vom Papier auf                                Improvisation zur Pflicht.
                den Bildschirm geholt. In einem Film zeigt sich WORK
                OUT nun von allen agilen Seiten und sieht dabei sehr                                Susanne Gasser ist Innenarchitektin und seit 2011 Mitglied im BDIA.
                sportlich aus. Wir selbst sind von dem Konzept derart                               Für ihre Arbeit „Netzwerk“ erhielt sie im Rahmen des Wettbewerbs
                überzeugt, dass wir an einem Prototypen arbeiten. Auf                               BDIAußergewöhnlich! eine Anerkennung.
                dass das Arbeiten  zum  WORK OUT  werden möge!
                                               LEPEL & LEPEL


                   BDIA auf der ORGATEC I


                   Filmpräsentation BDIAußergewöhnlich!
                   „Arbeiten" zweimal außergewöhnlich interpretiert: Die beiden Gewinnerarbeiten „WORK OUT“ von LEPEL
                   & LEPEL Architektur, Innenarchitektur aus Köln und „Log In / Log Out“  von Sophie Green Interior
                   Architecture München/Brüssel wurden als Film realisiert und werden an allen Messetagen im Rahmen des
                   Orgatec-Mottos „Creativity Works“ im  BDIA Pavillon (Bühne 3) auf dem Boulevard vor Halle 7 gezeigt.

                   Preisverleihung JohansonDesignWettbewerb:
                   Die Preisträger Andrea  Weitz und Prof. Jens  Wendland  von raumkontor, Düsseldorf präsentieren den
                   Siegerentwurf „PlusX“ als brandneuen Prototypen am 25. Oktober um 14 Uhr auf dem Messestand von
                   Johanson Design (Halle 10.2 Stand K029 L028). Der Wettbewerb wurde Anfang des Jahres ausgelobt  in
                   Kooperation mit BDIA Förderkreismitglied Johanson Design. „PlusX“ ist ein multifunktionales Möbel, das
                   durch Sorgfalt und Sparsamkeit besticht. Es ist aus seinem Kern heraus nachhaltig und strahlt die Qualität
                   des Herstellungsprozesses aus. Alle sind  zur Preisverleihung sehr herzlich eingeladen, es ist keine
                   Anmeldung erforderlich.




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