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VERKAUF UND PRÄSENTATION • RETAIL AND PRESENTATION

AUSSTELLUNG BAGS

IN LONDON

Entwurf • Design Studio MUTT, GB-Liverpool

Taschen sind in der Mode ein besonderes Phänomen! Ob Modemuffel
oder Fashionista – wer besitzt nicht einige bis zahlreiche Exemplare!
Wie aus einem einfachen Aufbewahrungs- und Transportobjekt ein
bedeutsames Accessoire geworden ist, zeigt die Ausstellung Bags: In-
side Out im Victoria & Albert Museum in London. Studio MUTT aus
Liverpool gestaltete die Ausstellung, kuratiert von Dr. Lucia Savi.

von • by Theresa Hütte
O b wir wollen oder nicht – lässig über die Schulter hängende Jutebeutel, praktikable
Wanderrucksäcke oder sündhaft teure It-Bags – Taschen sagen so einiges über un-
sere Person aus. Ihr Innenleben hingegen? Äußerst privat und nicht für fremde Augen be-
stimmt! Mit dieser Dualität befasst sich unter anderem die Londoner Ausstellung. Das
Kunst- und Designmuseum Victoria & Albert mit einer vielfältigen Sammlung aus 5.000
Jahren Kunst- und Kulturgeschichte bildet den Rahmen für die narrativen Räume von Stu-
dio MUTT. Die drei Gestalter aus Liverpool schicken die Besucher mithilfe der Grafikdesi-
gnerin Heather Whitbread, V&A Design Studio und Beleuchtungsstudio ZNA auf eine un-
terhaltsame Reise, die vom Militärrucksack über Winston Churchills Versandbox bis zu
Louis Vuittons Reisekoffern so einiges zu bieten hat. Durch das Untergeschoss erschlossen,
warten rund 300 Exponate in einer poppigen Stadtkulisse auf Neugierige. Eine besondere
Herausforderung für Studio MUTT: 12 bestehende Vitrinen, deren Anordnung im Raum
keiner bestimmten Logik folgen, mussten in kuratorische Themenblöcke separiert wer-
den. Dabei helfen bedruckte Stoffe, die auf Holzrahmen gespannt den Vitrinen ein neues
Erscheinungsbild geben und dem historischen Ort ein weiteres Ornament hinzufügen. Vi-
trinen, die mit einem einfachen Mauerwerksmuster auf blassblauen Stoff umspannt sind,
präsentieren den Themenblock Funktion und Nutzung. Das Thema Status und Identität –
in smaragdgrünen Stoff gehüllt – zieren bogenförmige Fenster, die den Blick auf die Sta-
tusobjekte freigeben. Das Obergeschoss ist dem Design- und Herstellunsgprozess gewid-
met. Kuben, die wie Pariser Modehäuser anmuten, stehen anonymen Industriegebäuden
gegenüber und veranschaulichen die unterschiedlichen Herstellungsprozesse. Den sze-
nografischen Abschluss bildet eine überdimensionierte Werkbank. Der Makers Table,
zehn Meter lang, präsentiert Handwerkstechniken und Materialien, die zur Herstellung
benötigt werden. Die analogen Exponate werden durch Interviews mit den Sponsoren des
Modehauses Mulberry, dem Lederexperten Bill Amberg und dem nachhaltigen Textilstu-
dio Elvis & Kresse ergänzt. Nicht nur für Modeliebhaber einen Besuch wert!

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