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BDIAusgezeichnet!
Wir fördern den Nachwuchs: Der vom Bund Deut- durch eine Fachjury direkt an der Hochschule anläss- Wiesbaden, die der BDIA Landesverband Hessen im
lich der regelmäßigen Semesterrundgänge. Sommersemester 2016 ausgewählt hat. Informatio-
scher Innenarchitekten initiierte Preis BDIAusgezeich-
net! stellt regelmäßig herausragende Abschlussar- In diesem Heft finden Sie jeweils ausgezeichnete nen zu den ausgezeichneten Projekten sowie zur
beiten aus den Fachbereichen Innenarchitektur vor. Abschlussarbeiten von Studierenden der Hochschule BDIAnerkennung! aus den letzten Semestern finden
Die sorgfältige Auswahl aus Semesterarbeiten erfolgt Darmstadt sowie von der Hochschule RheinMain in Sie unter www.bdia.de/Absolventen.
Hochschule Darmstadt: Die Bewertung von 15 Master- und 14 Bachelorarbeiten erfolgte am 7. Juli 2016. Jury: Pia A. Döll, BDIA Vizepräsidentin und Innenarchitektin; Stefan Knut
Bauer, stellvertretender Vorsitzender BDIA Hessen und Innenarchitekt, sowie Dominique Fritsches, Ausgezeichnete des Vorjahres.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Lena Wischmann „Netzwerk“ BDIAusgezeichnet! Master für Melissa Lesch-Siebert „Showroom Bette“
(Betreuung: Prof. Hartmut A. Raiser) (Betreuung: Prof. Frank Drewes)
Immer mehr Menschen machen sich auf den Weg in Richtung Europa auf der Suche nach einem Für den Sanitärhersteller Bette soll ein firmeneigener Showroom entworfen werden, der sich im
menschenwürdigen Leben. Mit einem neuen Flüchtlinghaus soll diesen Menschen in Gießen ein Erdgeschoss befindet und durch einen quer laufenden Riegel in 4 Bereiche unterteilt wird. Im
neuer Heimatort geschaffen werden. Durch den Umbau des ehemaligen Schlachthofes enstehen vorderen Bereich werden die Designlinien in Form von Bädern präsentiert. Im zweiten Bereich
im Ostflügel innovatives Gemeinschaftswohnen, Veranstaltungsräume und so ein kreatives wird die Produktpalette von Badewannen, Duschtassen und Waschbecken vorgestellt. Der
Miteinander. Eine zentrale Markthalle mit täglich wechselndem, internationalem Angebot auf Technikbereich veranschaulicht den technischen Aufbau der Produkte. Im hinteren Teil ermög-
wandelbaren Marktständen zwischen Wasserbecken schafft den Übergang zum Westflügel, der licht es eine Ausstellung den Besuchern in angenehmer Atmosphäre die Produkte zu testen.
ein Hostel und ein Café beherbergt. Die Bestandsmaterialien aus Beton, Mauerwerk und Stahl Der Riegel fungiert als Haupterschließungsachse und Orientierungspunkt und ist somit das zen-
werden mit natürlichen Materialien (Holz, Leinen, Messing) kombiniert, durch indirekte trale Element des Showrooms. Er beinhaltet funktionale Bereiche, Büros, Rückzugsbereiche,
Beleuchtung und Spots in Szene gesetzt. Durch umfangreichen Raumangebote werden neue Materialsammlungen und Ausstellungshighlights. Durch die Öffnungen entstehen Blickbe-
Verbindungen von Mensch, Kultur und Sprache gefördert. ziehungen zu den anliegenden Bereichen und es wird ein Wechselspiel aus Enge und Weite
Jurybegründung: Mit dem Netzwerk an der Lahn wird ein Ort geschaffen, welcher sich zur Stadt geschaffen.
und deren Bevölkerung öffnet. Das Konzept würdigt das bestehende Gebäude und setzt gleich- Jurybegründung: Ein gelungenes Konzept, welches hervorragend zum Unternehmen passt, die
zeitig moderne Akzente. Sensible Materialcollage und stimmiges Modell ergänzen die sehr gute Wertigkeit der Produkte unterstreicht. Serien- und Produktzonen werden harmonisch integriert,
Gesamtleistung. Die Übertragung in die dritte Dimension gelingt überzeugend und in einem Corporate Identity und Logo dezent eingesetzt. Geschlossene und transparente Elemente erzeu-
großen Umfang. Eine traditionelle Wanderhütte erhält ein junges Gewand. gen immer wieder spannende Perspektiven.
Hochschule RheinMain in Wiesbaden: Die Bewertung von 12 Master- und 16 Bachelorarbeiten erfolgte am 13. Juli 2016. Jury: Monika Slomski, Landesvorsitzende BDIA Hessen und Innenarchitektin;
Pia A. Döll, BDIA Vizepräsidentin und Innenarchitektin; Stefan Knut Bauer, stellvertretender Vorsitzender BDIA Hessen und Innenarchitekt.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Sonja Broßler „Omega NEXT Retailkonzept“ BDIAusgezeichnet! Master für Oliver Wanke „ILLUSION(ist)“
(Betreuung: Prof. Uwe Münzing) (Betreuung: Prof. Reiner Wiesemes)
„Journey“ als Raumkonzept im neuen Omega Journey Store – mit Bezug zu Forschungsreisen als „Eindrücke beherrschen unseren Lebensalltag. Unsere Wahrnehmung wird davon geprägt und
Ursprung allen Reisens, um zu lernen. Dieser Aspekt stellt sich im Omega Journey Store durch manipuliert. Egal wohin man schaut, unser Umfeld wird schneller und hektischer.“ Der ILLUSI-
die ausgestellten Objekte dar, die sich in den Vitrinen befinden. Die Schaukästen können sowohl ON(ist) ist eine Ausstellungsarchitektur, die gegen den Strom agiert und im Kopf bleibt. Ort ist
von der Straßenseite als auch vom Innenraum betrachtet werden. Der Besucher soll an Wissen ein Stück frei liegendes Bauland am Wasser. Die Architektur spaltet den Ort, und das
gewinnen und den Laden nicht ohne neu erlangte Perspektiven verlassen. Zur Wissenserwei- Aufspringen von Oberfläche sind gestalterische Grundlage. Die Architektur versucht, ein beste-
terung dient der im Raum mittig platzierte Präsentationstisch, um Uhren individuell zusammen- hendes, manipulatives Imperium zu Fall zu bringen. Baukörper verschmelzen mit Themen wie
zustellen. Über Touchdisplays kann sich der Besucher auf seine eigene Reise in die Omega-Welt Überwältigung, Reizüberflutung, Fokus und Eigenständigkeit.
begeben. Der Lounge-Bereich, in der durch die versetzten Stahlstäbe die Zeit langsamer zu ver- Jurybegründung: Eine spannungsvolle Gebäudeskulptur mit einer umgebenden Hülle verändert
gehen scheint, ist ganz dem Thema Zeitreise gewidmet. sich je nach Tages- und Jahreszeit und spiegelt gleichzeitig die natürliche Umgebung wider.
Jurybegründung: Minimalistische, klare Strukturen und der Erhalt von historischer Bausub- Innenraum und Ausstellung bieten immer wieder interessante Perspektiven. Die grafische
stanz, gepaart mit einer hervorragend umgesetzten Kombination von Modell und Materialcol- Darstellung und die dazugehörigen Modelle sind sehr gut ausgearbeitet.
lage setzen die Markenwerte gekonnt in Szene. Gut integrierte Warenträger sind flexibel einsetz-
bar, Lichtplanung und detaillierte Ausarbeitung verstärken den schlüssigen Gesamteindruck.
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