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Analoge altneue Architektur                                   Night Fever: Design und Clubkultur

                Mit der Emeritierung von Miroslav Šik zum Ende des Sommersemesters 2018 verliert die  Noch bis zum 9. September zeigt das Vitra Design Museum in Weil am Rhein mit der
                ETH  Zürich ihren  vielleicht bedeutendsten Entwurfslehrer der letzten Jahr zehnte. Wie  Ausstellung „Night Fever: Design und Clubkultur 1960 – heute“ eine äußerst gelungene
                kaum ein anderer prägte er in der Vergangenheit die Lehre der Schule. Bekannt wurde  und atmosphärisch dichte  Schau  zur  Kulturgeschichte des Nachtclubs. Anhand  be -
                seine Klasse in den späten 1980er-Jahren vor allem durch ihre großformatigen und stim-  rühmter Beispiele wie dem New Yorker Studio 54 macht die Ausstellung die Wand lung
                mungsvollen Perspektiv-Darstellungen.                                                          der Clubkultur seit den 1960er-Jahren
                Zu Šiks Meisterschülern dieser Zeit ge -                                                       von einem Phäno men der Ge gen- und
                hören die Archi tekten Mil ler & Ma ranta,                                                     Unter grund kul tur hin zum Mas sen phä -
                Chris tian Kerez sowie  Va le rio Ol giati.                                                    nomen an schau lich. Ge zeigt wird
                Unter seinen deutschen Schü lern ste-                                                          einerseits,  wie die Dis ko  theken der
                chen be sonders An d re as Hild und Ma -                                                       1960er- und 1970er-Jah re als Experi -
                nuel Schupp heraus. Nach den al ters -                                                         men   tierfeld für Architekten, Künstler
                  bedingten Ab gän gen von Hans Koll hoff                                                      und Designer dienten,  zum anderen
                (2012) und Peter Märk li (2015) wirkt                                                          macht die Ausstellung aber auch deut -
                Šiks Eme ri tie rung heute gleichwohl wie                                                      lich, wie die Club kul tur bis heute in die
                der finale Akt einer Zeiten wende an der                                                       Ge sellschaft und alle Zweige der Popu -
                Züricher  Hoch schu  le.  Zugleich  ist  sie                                                   lär kul tur – in Mode, Grafik und De sign –
                aber auch ein An lass, um den Eme ritus                                                        hinein zurückwirkt.  Begleitet wird  die
                mit einer präch tigen Pub li kation zu                                                         Aus stel lung zudem von  einem  dicken
                ehren und auf 60 Se mes ter Lehre zu -                                                         Katalogbuch, das keine Wün sche of fen
                rück  zu bli cken. Gran dios ge lingt das                                                      lässt und hier  mit wärms tens emp  foh -
                Šiks langjährigem As sis  ten ten Lu kas                                                       len sei. Alle  The men der Aus stel lung
                Im  hof. In seinem ein füh renden Essay                                                        werden  vertiefend behandelt. Ebenso
                lässt er die Geschichte des Lehr stuhls                                                        kenntnisreich wie  an schaulich führen
                und die verschiedenen Ent wicklungs stu fen von Šiks Lehrkon zept – von der analogen über  die verschiedenen Autoren in ihre Themen ein. Dazu liefern Interviews mit Architekten,
                die altneue bis  zur Mid comfort-Architektur – lebendig  werden. Ent sprechend bilden  Clubbe treibern und Musikern unterhaltsame Anekdoten. Reich bebildert und dem The -
                Schülerarbeiten aus allen Phasen der Lehre das fulminante Herzstück der Pub likation.   ub  ma angemessen gestaltet, ergänzen sich Ausstellung und Katalog aufs Schönste.         ub


                Analoge altneue Architektur Herausgegeben von Eva Willenegger und Lukas Imhof, Professur Miroslav Šik. Erschienen 2018  Night Fever: Design und Clubkultur 1960 – heute Herausgegeben vom Vitra Design Museum. Er schienen 2018 im Ver lag des Vitra
                im Quart Verlag, Luzern. Deutsch. 472 Seiten. Hardcover. Format: 20,9 x 29,2 cm. 116,00 EUR. ISBN 978-3-03761-153-1  Design Museums, Weil am Rhein. Deutsch. 400 Seiten. Softcover. Format: 20,3 x 26,4 cm. 59,90 EUR. ISBN 978-3-94585-223-1





























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