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BAR HOTEL RESTAURANT
BOSCH MITARBEITER-
RESTAURANT IN GERLINGEN
Entwurf • Design Schleicher.Ragaller Architekten, Stuttgart
Vor genau 55 Jahren fällte Bosch die Entscheidung, das enge Korsett
der Stuttgarter Innenstadt zu verlassen und die Unternehmenszen-
trale auf die grüne Wiese zu verlegen. Auf der Schillerhöhe bei Ger-
lingen entstand damals ein neuer Campus. Das Stuttgarter Architek-
turbüro Schleicher.Ragaller hatte nun die Aufgabe, das in den späten
1960er-Jahren entstandene Mitarbeiterrestaurant neu zu gestalten.
von • by Dr. Uwe Bresan
S eit Mitte der 1960er-Jahre residiert die Unternehmenszentrale der Robert Bosch
GmbH auf der Schillerhöhe, einem grünen Höhenzug am Rande der Stadt Gerlingen,
knapp zehn Kilometer von Stuttgart entfernt. Hier versteckt sich der Industriegigant förm-
lich im Wald. Die heterogene Bebauung – sie stammt im Kern aus den 1960er- und
1970er-Jahren – gruppiert sich locker um einen zentralen, grünen Campus, dessen Nord-
seite der breit gelagerte, eingeschossige Bau des Mitarbeiterrestaurants besetzt. Das Ge-
bäude stammt aus dem Jahr 1968 und orientiert sich sichtlich an repräsentativen Hallen-
bauten des International Style wie Mies van der Rohes Crown Hall in Chicago oder des-
sen Berliner Nationalgalerie. Durch seine geschosshohen Glasfassaden verbindet sich der
offene Innenraum nach allen Seiten mit den umliegenden Wald- und Grünflächen. Eine
geplante Kapazitätserweiterung auf 1.300 Essen pro Tag, neue Brandschutzbestimmun-
gen sowie bauliche Anpassungen im Hinblick auf das Thema Barrierefreiheit machten
zuletzt eine Neugestaltung des Mitarbeiterrestaurants – „unter Beibehaltung der äußeren
Erscheinung“ – notwendig. Beauftragt wurde damit das Stuttgarter Architekturbüro von
Domenik Schleicher und Michael Ragaller. Nach der Entkernung wurde ein neuer, sehr
dunkler Terrazzo-Estrich verlegt und die komplette Decke schwarz „weggestrichen“. Mit
einfachen Mitteln gelang es so, den vorhandenen Außenbezug des Gebäudes noch ein-
mal zu stärken und den Blick ins Grüne letztlich zum alles beherrschenden Gestaltungs-
element zu machen. Dem ordnen sich auch die neuen Einbauten unter. Weiß lackiert,
sanft gerundet und präzise gearbeitet, haftet ihnen nichts Geschmäcklerisches oder Mo-
disches an. Sie sind stille, zeitlose Diener im besten Sinne und künden damit auch vom
Selbstverständnis des schwäbischen Weltmarktführers. Je nach Situation nehmen sie die
unterschiedlichsten Funktionen auf – von der Garderobe über die Essensausgabe, den
Front-Cooking-Bereich bis zur neuen, zentral angeordnete Spülküche mit Tablettrück-
gabe. Licht, Wanduhren, Menüanzeigen und Bezahlautomaten sind elegant in die Wand-
flächen integriert. Abgerundet wird der wertige Ausbau durch ein solides Mobiliar.
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