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Landschaft 1
                                                                            von • by Verena Könekamp
                                                                            www.verena-koenekamp.de



                                                                          Verena Könekamp verbindet in ihren Arbeiten modernste Textilien

                                                                          mit Siebdruckverfahren und entwickelt Kunstwerke, die nicht nur

                                                                          visuell, sondern auch akustisch wirksam sind. Die Ingenieurin für

                                                                          Textildesign hat bereits mehrfach für renommierte Architekturbüros

                                                                          wie LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei Kunst am Bau realisiert und dabei

                                                                          gestalterische Präzision mit funktionaler Raumerfahrung vereint. Ihre

                                                                          aktuellen  Werke folgen dieser konsequenten Auseinandersetzung

                                                                          mit Material, Farbe und Raum. „Farbe wirkt in unser Innerstes“,


                                                                          sagt Könekamp – ein Grundsatz, den sie mit der Technik des freien
                                                                          Iris-Siebdrucks aufgreift. Die Arbeiten sind einzigartige Handabzüge,


                                                                          die auf grobem Wollstoff gefertigt wurden und in dieser Form nicht

                                                                          reproduzierbar sind. Drei Motive stehen im Fokus: „Landschaft 1“ in

                                                                          leuchtendem Gelb, „dazwischen das silber“, das zwischen Magenta

                                                                          und Orange changiert, und „Lichtung“ in sattem Grün. Diese

                                                                          Farbflächen  werden  durch  vertikale  und  horizontale  Strukturen

                                                                          unterbrochen, die Dynamik und  Tiefenwirkung erzeugen. Durch

                                                                          die Überlagerungen entstehen feine Nuancen, die je nach Licht und

                                                                          Betrachtungswinkel variieren. Könekamps Arbeiten sind geprägt von

                                                                          einer klaren Formensprache, die auf die Architektur des Raumes

                                                                          reagiert. Ihre Werke setzen gezielt optische und akustische Impulse,

                                                                          indem sie die Wahrnehmung von Fläche und Raum verändern. Der

                                                                          textile Bildträger verleiht den Werken eine physische Präsenz, die

                                                                          sich je nach Position im Raum unterschiedlich entfaltet. Mit der

                                                                          Verbindung von innovativer Textiltechnik und präziser Druckgrafik

                                                                          bleibt Könekamp ihrer gestalterischen Linie treu: Farbe, Material

                                                                          und Struktur treten in einen Dialog, der über die reine Oberfläche

                                                                          hinausgeht und die Sinne unmittelbar anspricht. Ihre Arbeiten sind

                                                                          noch bis zum 17. Mai in der Galerie der Stadt Plochingen ausgestellt.
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