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ÖFFENTLICHE BAUTEN • PUBLIC BUILDINGS

































            BILDUNGSCAMPUS FREIHAM

            IN MÜNCHEN



            Entwurf • Design schürmann dettinger, München; mit Auer Weber, München


            Der Bildungscampus Freiham gilt als derzeit größtes Schulbauprojekt
            der Stadt München. Das Konzept integriert das Münchener Lernhaus-
            modell und vereint alle vier Schultypen – Grund- und Förder-, Real-
            schule und Gymnasium – gleichberechtigt an einem Ort für rund
            3.000 SchülerInnen. Der innere Campuspark verzahnt die Schulbau-
            ten miteinander und schafft subtile Verbindungen zwischen öffentli-
            chen Flächen und privatem Schulgelände. Die von Auer Weber ge-
            plante Campusmitte ergänzt das Schulkonzept quartierübergreifend.

            The Freiham Education Campus is currently the largest school con-
            struction project in Munich. The concept integrates the Munich Lear-
            ning House Model and unites all four types of schools — primary, spe-
            cial-needs, secondary and grammar schools — in one location for
            around 3,000 pupils. The inner campus park interlinks the school
            buildings and creates subtle connections between public spaces and
            private school grounds. The campus centre planned by Auer Weber
            complements the school concept across the neighbourhood.



            von • by Friederike Bienstein, Berlin
            M    it rund 30.000 Bewohnern ist der junge Stadtteil Freiham im Münchener Westen
                 eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte. Als prägender Baustein dieses
            neuen Areals und für die schulische Versorgung der umgebenden Stadtteile entstand der
            Bildungscampus, dessen Baukörper die stadträumlich wichtigen Kanten des 63.000 Qua-
            dratmeter großen Geländes als Summe ihrer Adressen Schulen – Mensa – Sport markie-
            ren. Die Idee war, „eine Schule offen wie eine Stadt zu planen, eine Stätte der Sozialisa-
            tion als Abbild der Gesellschaft, als Lebensraum für viele Menschen, verbunden im
            Wunsch und Anspruch nach Lernen und persönlicher Entwicklung, zum Erkunden, zum




            In-Besitz-Nehmen, zum Annehmen und zum Verändern …“. Acht Cluster bilden soge-

            nannte Lernhäuser und symbolisieren die Gleichberechtigung aller vier Schultypen.
            Grund- und Förderschule bilden den nördlichen, Realschule und Gymnasium den gegen-
            überliegenden Gebäudekomplex im Süden des Grundstücks. Die Cluster fächern sich
            innen jeweils in eine den Lernhäusern entsprechende Vielgliedrigkeit auf. Die von allen
            Schulen genutzten Bereiche sind im östlich platzierten Gebäude Campusmitte konzen-
            triert, der sich zum Campus hin öffnet und das Bindeglied zum Quartier darstellt.   s
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