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BÜRO UND VERWALTUNG • OFFICE BUILDINGS
SCHLEICHER.RAGALLER
IN STUTTGART
Entwurf • Design schleicher.ragaller architekten, Stuttgart
Betritt man die neuen Räume von schleicher.ragaller, landet man
zuerst an der Bar! Auch wenn sich dahinter die Büroküche befin-
det, so ist die Geste doch ein klares Bekenntnis: Die Chefs lieben
es, ihre Entwürfe mit Mitarbeitern und Gästen zu diskutieren – und
das gern auch mal mit einem Glas in der Hand. Gearbeitet wird
hier aber natürlich auch – in einem sehr zeitgemäßen Interieur.
von • by Dr. Uwe Bresan, Stuttgart
D as Architekturbüro von Domenik Schleicher und Michael Ragaller pflegt ein sehr
klassisches Selbstverständnis. Die Architekten wollen keine Spezialisten für irgend-
eine Bauaufgabe sein, sondern bearbeiten gern ein möglichst breites Feld – vom privaten
Wohnhaus über Kindergärten, Feuerwachen und Kirchen bis hin zu modernen Arbeits-
welten. Viele ihrer Arbeiten entstehen zudem im Bestand und zeichnen sich durch einen
spielerischen Umgang mit dem Vorgefundenen aus. Das Innen interessiert die Architek-
ten dabei nicht weniger als das Außen. Auch darin unterscheiden sich Schleicher und
Ragaller von vielen ihrer Berufskollegen, die sich vorrangig um Kubatur und Fassade
kümmern und dabei oft genug den Innenraum zu vergessen scheinen. Für ihr stetig
wachsendes Team haben die Architekten nun im Stuttgarter Süden einen neuen Standort
gefunden und die Gelegenheit genutzt, um hier einmal mehr ihre Talente unter Beweis
zu stellen. Gelegen sind die Räume in der zweiten Etage eines historischen Industriebaus
aus der Zeit um 1900, der etwas versteckt in zweiter Reihe im Blockinnenhof steht. Die
vorgefundene, kleinteilige Raumstruktur lösten die Architekten zugunsten größerer Zu-
sammenhänge auf. Entstanden sind zwei langgestreckte Arbeitsräume: einer eher klas-
sisch mit parallel ausgerichteten Tischen gestaltet; der andere für Team- und Wettbe-
werbsarbeiten mit einer von den Architekten selbst entworfenen Workbench ausgestat-
tet. Getrennt sind die beiden Räume durch einen schmalen Raumstreifen, der das Büro-
archiv, den Plotterraum und eine Nische für den Kopierer aufnimmt. Ein Teil des klassi-
schen Bürobereichs ist zudem als „Chefbüro“ optisch und akustisch abgetrennt. Ein drit-
ter Großraum, der auch separat über einen eigenen Zugang vom Treppenhaus aus er-
schlossen werden kann, dient als Besprechungs- und Break-out-Raum. Er ist mit einem
riesigen runden Eames-Tisch und klassisch schönen Thonet-Stühlen möbliert. Durch
einen mattschwarzen Anstrich an Wand und Decke ist ein informeller „Bibliotheksbe-
reich“ mit gelbem Loungesofa separiert. Die Kombination aus Schwarz und Gelb taucht
auch an anderen Stellen auf und zieht sich wie ein roter Faden durch die Gestaltung.
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