Page 124 - AIT0323_E-Paper
P. 124
Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia
ausgezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus Fach-
bereichen der Innenarchitektur vor. Auf www.bdia.de sind alle
Arbeiten mit Auszeichnung sowie Anerkennung veröffentlicht.
1
2
3
4
1/Christina Widera, HS für 2/Helen Müllejans, AdBK Mün- 3/Katrin Kuhn, HS für Tech- 4/Kimberly Zindel, HS Rhein-
Technik, Stuttgart, Living chen, Das Florian – Raum für nik, Stuttgart, ART + WORK Main, bethreen (Master, SS 22)
Better Together Gemeinschaft in der alten Ein Wohnhaus für Kreativ-
(Master, SS 22) Feuerwehr Seeshaupt schaffende (Bachelor, SS 22) Wie können „Dritte Orte“ zu-
(Bachelor, SS 22) gänglicher und persönlicher
Das Projekt setzt sich mit der Der Entwurf stellt einen Lö- gemacht werden, wenn sie als
aktuellen Wohnungsnot ausei- Eine Dorfgemeinschaft zeichnet sungsansatz für die Umnut- Raum für dezentrales Wohnen
nander und versucht, dieser sich durch die Verbindungen zung von leerstehenden gesehen werden? „bethreen“
entgegenzuwirken. Der Bestand und Spannungen zwischen ihren Gebäuden im urbanen Raum spiegelt das Konzept eines
wurde auf den Rohbau zurück- Bewohner*innen aus. Als Raum dar. Er zeigt am Beispiel des neuen Ansatzes wider. Hierbei
geführt, um somit das gesamte für Gemeinschaft soll das Be- Südwestbank-Gebäudes im steht eine „Stadtreparatur“ im
Potenzial auszuschöpfen. Durch standsgebäude zu einem Büh- Stuttgarter Westen, wie mit Mittelpunkt. Die Fragestellung
wenige Eingriffe in die Gebäu- nenraum umgestaltet werden Holz ein Geschosswohnungs- der iba27 „Wie wollen wir
destruktur kann aus einem ehe- und dies aufgreifen. Dazu wird bau in modularer Bauweise leben?“ setzte den Grundstein.
maligen Saunaclub ein sein beliebiges Erscheinungsbild realisiert werden kann. Im Werk Wir brauchen aktive Dritte
attraktives Wohnquartier ent- aufgebrochen und die daraus vorgefertigte Brettsperrholz- Orte, die sich als Interaktions-
stehen. Die Ebenen wurden mit entstehenden Teile neu ange- bausteine werden vor Ort in orte definieren und Bestand-
einer innenliegenden Treppe ordnet. Das Gebäude ist zentral das zuvor entkernte Gebäude teile des täglichen Lebens und
verbunden, welche sich trichter- in Seeshaupt gelegen. Vom eingeschoben und zu Wohnein- des dezentralen Wohnens wer-
förmig nach oben öffnet. So ge- Dorfplatz mit Maibaum sieht heiten zusammengefügt. Pas- den. Am Beispiel Stuttgart Zuf-
langt nicht nur Tageslicht in die man die außenliegenden Schie- send zum dynamischen fenhausen Rot siedelt sich das
Tiefgarage, sondern die Woh- betore, die sich als Bühnenvor- Raumkonzept werden die Woh- „bethreen“ an. Es soll den Orts-
nungen erhalten Terrassen, die hang verwenden lassen. Zwei nungen an junge Künstler*in- teil weiterentwickeln, sich
sich zum Flur hin öffnen. Da- bewegliche Tribünen lassen Sze- nen vermietet. Im Fokus stehen transparent nach außen öffnen
durch wird der Gedanke des ge- narien im Innen- und Außen- das Arbeiten in einer aktiven und einen Ort der Begegnung
meinsamen Wohnens auf die raum entstehen. Südlich Gemeinschaft, die gegenseitige und Kommunikation formen.
Eschließungsflä- befindet sich der Garten mit Inspiration und der Austausch,
chen ausgeweitet. Terrasse, Sitztreppe, Freilicht- auch über die Gebäudegrenzen
bühne oder Open-Air-Kino. hinweg.
124 • AIT 3.2023