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America and the gold rush
                                                                             von • by Sarah Eick

                                                                             www.saraheick.mypixieset.com


                                                                           Bereits seit 2001 bereist Wahlberlinerin Sarah Eick die USA – die


                                                                           Kamera ist dabei ihre stetige Begleiterin. Ihre Leidenschaft für die

                                                                           Fotografie entdeckte Eick während des Studiums der Kunst-

                                                                           geschichte, Philosophie und angewandten Kulturwissenschaften

                                                                           an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Seither ist

                                                                           sie als freiberufliche Fotografin in Berlin tätig und blickt auf zahl-

                                                                           reiche Ausstellungen zurück. In den Bildstrecken, die auf mehreren

                                                                           ihrer Amerikareisen entstanden, thematisiert sie von Menschen-

                                                                           hand gemachte Gebäude wie Tankstellen, Servicestationen,

                                                                           Holzhütten und andere verlassene Orte in einer – in ihren Augen –

                                                                           schwindenden Realität und lässt diese durch ihre Fotografien in

                                                                           der Zukunft fortbestehen. Dass der Mensch in diesen Räumen und

                                                                           Umgebungen lediglich als kleines Element existiert, spiegelt sich

                                                                           deutlich in den Aufnahmen wider: Dargestellt sind darin nur

                                                                           wenige bis keine Personen. Fasziniert vom Leben und der Ruhe ab-

                                                                           seits des Alltags und der Hektik amerikanischer Großstädte wie

                                                                           New York entdecken begeisterte LiebhaberInnen von Hollywood-

                                                                           Filmen Verweise auf die Zeiten des Goldrauschs und wohlvertraute

                                                                           Schauplätze. Eicks Bildstil lässt sich als Mixtur aus Fotografie und

                                                                           verschiedenen Kunsttechniken bezeichnen; bekannt erscheinende


                                                                           Szenerien, kombiniert mit zarten Pastellnuancen und hellem
                                                                           Tageslicht, belegen die Bilder mit einem nostalgischen Filter, der


                                                                           den Eindruck erweckt, sie kämen direkt aus der Erinnerung der Fo-

                                                                           tografin. Dadurch regen die Aufnahmen die Fantasie der Betrach-

                                                                           tenden an, lassen sie in Gedanken schwelgen und Geschichten

                                                                           rund um die Motive entwickeln. Eicks „Old America“ fühlt sich also

                                                                           nicht an, als sei es ein weit entferntes Land auf der anderen Seite

                                                                           der Erdhalbkugel, sondern erscheint nahezu greifbar.
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