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Christian Rühlmann Hochschule Ostwestfalen-Lippe

2010–2014 Bachelorstudium Innenarchitektur, HS OWL, Detmold 2014– 6.600 Studierende 9 Fachbereiche
2017 Masterstudium Innenarchitektur-Raumkunst, HS OWL, Detmold 173 Professorinnen und Professoren 4 Standorte
2017 Lehrauftrag, Lehrgebiet Human wissenschaften, HS OWL, Detmold 49 Studiengänge www.hs-owl.de

von • by Christian Rühlmann
A m Beispiel des alten Logierhauses in Alexisbad wird eine Möglichkeit der
Wieder nutzbarmachung leer stehender Gebäude aufgezeigt, die mit der politi-
schen Wen de Deutschlands ihre ehemaligen Funktionen verloren haben. Das
Logierhaus, dessen Archi tektur bis heute das Gesicht von Alexisbad prägt, zeugt – als
einziges er haltenes Gebäude des damals bestehenden Badeensembles – von der
Bedeutung des Kurbades. Dieses zählte zu den ältesten Kurbädern in Deutschland.
Trotz seiner wechselvollen Geschichte diente das Gebäude stets der Beherbergung
und Verpflegung von Men schen. Dies ist ein Aspekt, der auch das neu entwickelte
Nutzungskonzept prägt. Ne ben der geschichtlichen Ver gan genheit der Region, des
Ortes und des Bauwerkes selbst beeinflussen vor allen Dingen die Menschen, die in
dieser Umgebung temporär oder dauerhaft leben, die zu künf tige, neue Gebäude -
nutzung. Relevant sind zum einen eine Viel zahl an Reisenden, die kurzweilige Ein - Grundriss EG mit Laden- und Foyerbereich • Ground floor plan with shop and foyer area.
blicke in die Kultur und Natur der Umge bung erhalten möchten. Sie residieren über-
wiegend in den beiden bestehenden Hotels vor Ort und nutzen Alexisbad als Aus -
gangspunkt zu einer Entdeckung des Unterharzes. Zum anderen erfolgt eine Prägung
des Ortes durch die einheimische Bevölkerung und ihre Lebenssituation. Der Wegzug
von Menschen der jüngeren Generation aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten und
der gleich zeitigen Attraktivität von Großstädten füh ren vor Ort zu einer überalternden
Bevöl ke rung, die immer stärker auf sich allein gestellt ist. Durch die Revitalisierung
des alten Logier hauses entsteht nun ein neuer, interaktiver Begegnungs- und Wohnort
für Ein hei mische und Reisende. Die exponierte Lage des Logierhauses in unmittelba-
rer Nähe zum Kurplatz und den zwei existierenden Hotels ermöglicht einen lebendi-
gen Austausch zwischen den Bewohnern und den Be suchern des Ortes. Die verwin-
kelte Grundriss struk tur des Erdgeschosses wird neu zo niert, um eine großzügige
Foyer- und Flursituation als Treff punkt zu schaffen. Zur Ge währleistung eines ausge-
wogenen Verhältnisses zwischen Privat sphäre und Gemein schaft erfolgt die
Anordnung der öffentlichen Räume des Erd ge schos ses im Südteil des Gebäudes,
wohingegen sich im Nordteil halb öffentliche Räume sowie die private Er schließung
der Bewohner befinden. Durch einen Decken durchbruch im Foyer entsteht eine visu-
elle und akustische Verbindung zwischen dem Erdgeschoss und den Oberge schossen.
In diesen Etagen befinden sich barrierefrei konzipierte Wohn ge mein schaften für
Einheimische, die hier ihre zweite Lebenshälfte unter ihresgleichen verbringen kön-
nen. Jeweils vier bis sechs Bewohner und Bewohnerinnen leben gemeinsam in einer Grundriss OG – für unterschiedliche Wohnbedürfnisse • Upper floor plan – for varying housing needs

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