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raumconcepte
Miriam Knass
1988 in Bielefeld geboren 2008 Fachhochschulreife, Bildungsgang: Gestaltungstechnische Assistentin 2009–2013 Bachelorstudium Innenarchitektur an der Hochschule
Ostwestfalen-Lippe in Detmold 2013–2016 Masterstudium Szenografie Raumkunst an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold seit 2016 Lehrauftrag, Lehrgebiet:
Projekt Entwurf, Lehrgebiet: Ausbaukonstruktion und Gebäudetechnik bei Prof. Dipl.-Ing. Carsten Wiewiorra, Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold
Treffpunkt aller ist der Gemeinschaftsbereich. • Meeting point is the community area Kleinere Zimmer verfügen über eine Loggia. • Smaller rooms have a loggia
integrieren. Das Speichergebäude ermöglicht ein innovatives men davon ist die Pflegeabteilung. Diese Seite des Gebäudes
modulares Raum programm für Wohnen im Alter mit unter- wurde unterstützend auch in der Fassade geöffnet und hat
schiedlichen Lebensformen und -konzepten, welches nicht nur bodentiefe Bogenfenster bekommen, die den Charakter des
Räumlichkeiten der Ruhe, des Essens und des Beisammenseins, Speichers unterstreichen. Im Erdgeschoss des Gebäudes befinden
sondern auch Räume der Kreativität, Inspiration und Interaktion sich die öffentlichen Räume, wie gastronomische Flächen und
mit anderen Menschen einschließt. Es entstehen zwölf unter- Geschäfte. Die Haupterschließung für die Bewohner und Gäste
schiedliche Typologien für Zimmer, diese reichen von Minimal- erfolgt über die Nordseite die zur Spree hin gelegen ist. Im Osten
Zimmern für finanziell Schwächere, Alten-WGs und Freundinnen- grenzt ein Park an, der den Menschen erlaubt, sich draußen
Zimmern, bis hin zu Ferien-Zimmern und Ferien-Appartements. aufzuhalten und die Natur und die Umgebung zu genießen. Die
Geschosse des Gebäudes werden über zwei Treppenhäuser,
Bedürfnis nach Sicherheit und Identifikation Aufzüge oder eine zentrale Treppe im Kopfteil des Gebäudes
erschlossen. Mit Blick auf die Spree findet dort im 1. und
Diese Orte sind geprägt von einer markanten baulichen Struktur 2. Obergeschoss eine Überschneidung von privatem und öffent-
und gestalterischen Maßnahmen, die einen guten Überblick schaf- lichem Raum statt. Die Etagen sind vertikal miteinander verbun- Trennwandsysteme
fen und gleichzeitig für eine harmonische Atmosphäre sorgen. den und bieten die Möglichkeit, mit anderen Menschen als den
Raumgrenzen werden definiert und die Transparenz der Bereiche Bewohnern in Kontakt und Austausch zu treten, was bereits die Schrankwandsysteme
ermöglicht eine leichte Lesbarkeit und Einsicht. Das Bedürfnis einladende Treppe im Erdgeschoss signalisiert. Das 1. und
nach Sicherheit in den Wohnräumen und die Identifikation mit 2. Obergeschoss ist mit Wohnungen für Senioren versehen, zum Innenausbau
dem neuen Zuhause spielen ebenfalls eine große Rolle, da ältere Teil auch für betreutes Wohnen. Die Wohnungen haben unter-
Menschen sich gerne und häufig drinnen aufhalten. Deshalb sind schiedliche Typologien, zum Beispiel befindet sich im rechten Teil Serienfertigung
Ausblicke in die Natur sowie Einblick in gemeinschaftliche zur Südseite hin eine Senioren-WG für vier beziehungsweise
Bereiche eine spannende Abwechslung. Bei der Versorgung und sechs Personen mit einem Sanitär- und Küchen block sowie Systemmöbel
Unterstützung der Menschen liegt der Fokus auf der Hilfe zur einem offen gestalteten Aufenthaltsraum.
Selbsthilfe und der Vermischung von Aktivitäten, die in Bereichen
stattfinden, die für jeden zugänglich sind, sodass ein Austausch Kontakte zwischen Bewohnern und Anwohnern
mit den Menschen in der Umgebung erfolgt. Die hybride Nutzung
von privatem Wohnen und öffentlichen Räumen soll Synergien Das Raum programm im 3. und 4. Obergeschoss ist dem der
herstellen und den Menschen ein würdevolles Altern erlauben. unteren Etagen ähnlich, aber es führt keine Treppe hinauf. Die
Das denkmalgeschützte Speichergebäude weist ein Stützenraster Aufzüge sind abgetrennt bei den Fluchttreppen positioniert. Hier
auf, welches bei der Planung berücksichtigt wurde. Im Kontrast zu oben können die Bewohner einen Lebensraum finden, die Pflege
der strukturierenden Rasterung gibt es integrierte Objekte, die in An spruch nehmen. Die Zimmer sind etwas kleiner gestaltet,
eine fließende Form haben und somit den Flurbereichen über ihr dafür aber mit einem französischen Balkon oder einer kleinen
äußeres Erscheinungsbild und ihre Funktion eine weitere Qualität Loggia ausgestattet. Die Aufenthaltsräume sind mit einer Teekü- Wir gratulieren der AIT
verleihen. Generell verknüpfen sich zur Spree-Seite hin die priva- che an der Nordseite angeordnet. Im Flur eingestellte Objekte zum 125. Jubiläum.
ten Bereiche und beziehen die Öffentlichkeit mit ein, ausgenom- bieten Sitznischen an, beinhalten eine Begrünung sowie
www.goldbachkirchner.de
AIT 7/8.2017 • XXX