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Antje Scheerer Andreas Eiermann
1973 in Stuttgart geboren 1994–2000 Studium der Architektur an der TU Karlsruhe und am College of Art in 1942 in Berlin geboren 1963–1968 Studium der Architektur an der HdK Berlin 1969–1982 Tätigkeit als Architekt
Eninburgh 2000–2010 Mitarbeit im Architekturbüro Manfred Raus in Karlsruhe seit 2010 Projektleiterin zur in verschiedenen Architekturbüros und bei diversen Projekten in Berlin, Karlsruhe und München (Olympia -
Steuerung von öffentlichen Hochbauprojekten bei der Stadt Karlsruhe baugesellschaft) seit 1982 Tätigkeit als Bauleiter seit 1999 Tätigkeit als selbststandiger Bauleiter und Planer
Foto: www.baden-baden.de Foto: Festspielhaus Baden-Baden
Wellness unter historischer Kuppel im Friedrichsbad (2) • Wellness under the historic cupola in Friedrichsbad (2) Früher Bahnhof, heute Festspielhaus (4) • Formerly a train station, today the festival house (4)
Von dort bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf die Das mediterran-organische Food-Angebot und eine Sonntag: Parkanlage, Architektur und Kunst
Stadt und ihre Umgebung. Das Schloss wird derzeit Auswahl internationaler Weine lassen sich drinnen und
vom Karlsruher Architekturbüro archis – im Auftrag auf der Terrasse bei Kaminfeuer genießen. Wer mit dem 10:00 Uhr – Mit einem leckeren Frühstück in der Trink -
Kuwai tischer Investoren – zum Luxushotel umgebaut. Auto da ist, kann alternativ über den Rhein ins benach- halle (12) starten wir in den Sonntag. Sie ist nach den
barte Elsass fahren (Fahrtzeit etwa 30 Minuten) und in Plänen Heinrich Hübschs, eines Schülers Friedrich
10:30 Uhr – Wir verlassen die Altstadt in nordwestliche Roppenheim oder Röschwoog Flammkuchen essen. Weinbrenners, 1839–1842 rechterhand des Kurhauses
Richtung für einen Abstecher zum Festspielhaus (4), und des Casinos (13) erbaut worden. Die kürzlich
dessen Opernsaal auf den Gleisen des ehemaligen Am Samstag, 2. August 2014, wird ein ganz besonderes restaurierten Wandbilder von Jakob Götzenberger
Stadtbahnhofs entstand. Der neoklassizistische „Alte Abendprogramm geboten: Dann findet um 18 Uhr die erstrahlen nun in neuer, alter Frische. Das Café mit
Bahnhof“ bildet hier das Entree. Der Wiener Architekt alljährliche Philharmonische Parknacht (10) statt. Terrasse empfiehlt sich auch wegen der schönen
Wilhelm Holzbauer zeichnet für den Ende der 1990er- Unter den Baumriesen der Lichtentaler Allee steht die- Aussicht auf die Kurhauskulisse.
Jahre entstandenen Umbau samt einem Neu bau des ses Jahr Italienisches auf dem Konzertprogramm.
Bühnenhauses verantwortlich. 11:00 Uhr – Auf der Kaiserallee und der Lichtentaler
22:00 Uhr – Um den Tag gemütlich ausklingen zu las- Allee spazieren wir in Richtung Süden. Letztere wurde
12:30 Uhr – Der Appetit treibt uns zurück in die Innen - sen, genießen wir noch einen Drink in der Zigarren- im 19. Jahrhundert bekannt als Promenade der berühm-
stadt. Die beste Pizza und Pasta Genovese gibt es bei Lounge des berühmten Brenners Park-Hotel (9) – das ten Besucher der mondänen Kurstadt, die damals auch
unserem Stammitaliener Da Pietro (5). von den ortsansässigen Kruse Architekten saniert wird. gerne als „Sommerhauptstadt Europas“ bezeichnet
wurde. Am Hang zu unserer Rechten: Villenarchitektur
14:00 Uhr – Für einen gemütlichen Einkaufsbummel am 24:00 Uhr – Übernachten kann man in einem der vielen der Jahrhundertwende. Wer nicht so weit zu Fuß gehen
Nachmittag seien die Fußgängerzone und die Gassen Hotels unterschiedlicher Preisklassen der Innenstadt, möchte, nimmt die Buslinie 206 ab Haltestelle
der Altstadt empfohlen. Bekannte Ladenketten, aber beispielsweise im Batschari Suite Hotel (11). In dem „Lichtentaler Allee/Museen“ bis „Birkenbuckel“, um
auch kleinere Ge schäfte und Boutiquen laden zum unter Denkmalschutz stehenden Gebäude befand sich dann durch das vornehme Viertel zu gehen. Dabei kom-
genüsslichen Schlen dern ein. Hierbei sind besonders einstmals Europas erste Zigarettenfabrik. Hier wurden men wir direkt an der Villa Hardenberg (14) vorbei, die
erwähnenswert: Das Leuchtenstudio Candela (6) in der die berühmten „Cigaretten“ des „A. Batschari“ – die der Architekt Egon Eiermann 1958 für die Familie des
Nähe des Augusta platzes bietet ein großes Leuchten - Marke der Fürsten- und Königshäuser – hergestellt. Vor Grafen von Hardenberg entworfen hatte. Übrigens gibt
sortiment, ausgestellt in einem schön renovierten über 100 Jahren gebaut, ist die ehemalige Fabrik immer es ganz im Norden von Baden-Baden noch ein weiteres
Altbau. Gleich nebenan kann man sich bei Vickermann noch eines der imposantesten Gebäude der Stadt. Gebäude von Eiermann – nämlich sein eigenes, in den
und Stoya (7) Maßschuhe anfertigen lassen oder nur Lange Jahre stand sie leer, bis 2006 ein Investor den Jahren 1959 bis 1962 erstelltes Wohnhaus (15). Wie
hineinschauen. Zu speziellen An lässen werden hier gesamten Gebäudekomplex von Fuchshuber Archi tek - auch die Villa Hardenberg befindet sich dieses in
Schuhputzkurse für den Herrn angeboten. ten aus Leipzig umbauen ließ. Seitdem beinhaltet das Privatbesitz und ist leider nur von außen zu besichtigen.
Gebäude neben dem Hotel auch Wohnungen, für die
19:00 Uhr – Ein Abendessen im Restaurant und das Team um Gregor Fuchshuber verschiedenartige 13:30 Uhr – Gestärkt vom Mittags-Lunch mit erlesenen
WineBistro Rizzi (8), im Herzen Baden-Badens und interessante Grund riss konzepte (Town- und Boarding - Spezialitäten im original indischen Restaurant Namas -
direkt am Park der Lichtentaler Allee, ist ein Erlebnis. houses sowie Lofts) entwickelt hat. kaar (16) geht es weiter zur Museumsmeile an der
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