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Michael Ragaller


                                     1969 in Grünstadt/Pfalz geboren 1989–1996 Architekturstudium in Stuttgart und Barcelona 1996–2007 Mitarbeit
                                     bei verschiedenen Architekturbüros in Stuttgart 2007–2015 Akademischer Mitarbeiter an der Universität Stuttgart
                                     seit 2003 eigenes Büro in Stuttgart seit 2009 Büro Schleicher.Ragaller in Stuttgart mit Domenik Schleicher  Luis Trenker, Clemens Holzmeister




                D   as „schönste Bauwerk der Welt“ nannte Le Corbusier einst die Dolomiten! Im
                    Zuge des sich entwickelnden Alpentourismus entstanden damals gerade die er-
                sten Hotelbauten in der Region. Sie lagen vornehmlich an den Stationen der öster-
                reichischen Südbahn, deren Ausbau zu jener Zeit vorangetrieben wurde. Mit ihr
                kamen die Industriebarone, Künstler und Bohemiens der sogenannten Wiener Mo-
                derne an den Semmering oder ins Pustertal, um sich hier von den aufreibenden
                Nächten in den Wiener Kaffeehäusern zu erholen. Gustav Mahler verbrachte so bei-
                spielsweise mehrere Sommer im Grand Hotel von Toblach und komponierte dort
                seine berühmte 9. Sinfonie. Etwas südlich davon, in Sexten, an der Auffahrt zum
                Kreuzbergpass gelegen, der Südtirol mit dem Cadore-Tal in Venetien verbindet, baute
                wiederum Clemens Holzmeister 1929 das Hotel Drei Zinnen. Hans Watschinger war
                damals Bürgermeister von Sexten und gleichzeitig der Pionier des hiesigen Gastge-
                werbes; Clemens Holzmeisters Bruder wiederum war der Gemeindearzt. Die Freund-
                schaft der beiden bildete die Grundlage für die Beauftragung! Ein Schlüsselwerk
                hatte Holzmeister zu diesem Zeitpunkt bereits gebaut: das Krematorium auf dem
                Friedhof in Wien-Simmering von 1922. Im Wettbewerb hatte sich Holzmeister gegen
                Josef Hoffmann durchgesetzt und der Bau machte den jungen Architekten über Nacht
                berühmt und führte letztlich zu seiner Berufung an die Wiener Akademie der Bilden-
                den Künste. Sein Bozener Büro führte Clemens Holzmeister damals noch zusammen
                mit einem gewissen Luis Trenker, der gerade erst sein Architekturstudium in Graz be-
                endet hatte. Parallel zum Bau des Hotels Drei Zinnen arbeitete Trenker allerdings
                auch an einem Filmprojekt. Der Bergsteigerfilm „Kampf ums Matterhorn“ wurde ein
                großer Erfolg und Trenker verließ bald die Arbeitsgemeinschaft mit Holzmeister, um
                sich fortan nur noch dem Bergsteigen und den entsprechenden Filmarbeiten zu wid-
                men. Der Rest ist Filmgeschichte! Trenker und Holzmeister blieben jedoch zeitlebens
                in enger Freundschaft verbunden, auch wenn Holzmeister mit der Heirat von Judith
                Bridarolli seinen Freund und ehemaligen Büropartner ausbootete.

                Erholung von den aufreibenden Wiener Kaffeehausnächten

                „Professor Holzmeister nannte sein Haus immer nur das Tre Cime“, so berichtet
                heute Waltraud Watschinger, die Enkelin des Bauherrn. Zum Gespräch hat sie in die
                Blaue Bar gebeten, die unmittelbar an die zentral gelegene Hotelhalle anschließt.
                Die Nut- und Federverkleidung der Wände ist hellblau gestrichen, die Federleisten
                sind gelb abgesetzt, das eingebaute Getränkeregal genau umgekehrt – mit gelber  Foto: Michael Ragaller
                Oberfläche und blauen Federn – gestaltet. Wie im gesamten Haus stammt das kräf-
                tige Farbkonzept von dem in Bozen geborenen Künstler Rudolf Stolz, der auch das
                berühmte Totentanz-Fresko im Friedhof von Sexten malte. Im Drei Zinnen realisierte  Der Speisesaal nimmt die gesamte Gebäudetiefe ein. • The dining room extends over the entire building depth.










                                                   Creme ML01      DuriTop Spezial
                                                   (nach RAl 9001)   Concrete Anthrazit
                                                                                                    Mattlack- und DuriTop-Oberfl ächen
                                                                                                    DuriTop Spezial aus der DuriTop-Collection verleiht
                                                                                                    jedem Raum eine fazinierende Persönlichkeit. Die
                                                                                                    Oberfl äche „Concrete“ ist jetzt auch in den Trendfar-
                                                                                                    ben UltraWeiß und Anthrazit erhältlich.
                                                                                                    Die perfekte Ergänzung: Mattlack-Oberfl ächen. Sie
                                                                   DuriTop Spezial
                                                                                                    erzeugen eine seidig-weiche Anmutung und verstär-
                                                   Staubgrau ML37  Concrete UltraWeiß
                                                                                                    ken die sanfte sinnliche Wahrnehmung. Erhältlich in
                                                                                                    drei Farben.


                                                                   DuriTop Spezial
                                Staubgrau ML37      Graphit ML24    Concrete hell
                                                                                                                   www.jeld-wen.de
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