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SERIEN EIN WOCHENENDE IN ... • WEEKEND IN ...
Foto: Dirk Hanus, Chemnitz Foto: Michael Jungblut/Atelier Brückner, Stuttgart
Stadthalle Chemnitz, im Hintergrund das Congress Hotel (3) • Chemnitz City Hall with the Congress Hotel (3) Archäologie in einem ehemaligen Kaufhaus: im smac (5) • Archaeology in a former department store: at smac (5)
Foto: Dirk Hanus, Chemnitz Foto: Dirk Hanus, Chemnitz
Das Ballett Chemnitz tanzt vor dem Karl-Marx-Monument (4). • Chemnitz Ballet and the Karl Marx Monument (4) Theaterplatz (6) mit König-Albert-Museum, Opernhaus, Petrikirche • Theatre Square (6) with King-Albert-Museum
und König-Albert-Museum stammen aus der Entstehungszeit der Platzanlage (1909). Wer r 20:00 Uhr — Kino, Konzert oder Club? Für den Abend bieten sich verschiedene Optio-
sich für die Malerei der Moderne interessiert, wird im Museum fündig: Neben Werken von nen: das Weltecho, das Konzerte und Kunst verbindet, oder ein gemütlicher Abend im
Karl Schmidt-Rottluff – einem Kind der Stadt – sind weitere bedeutende KünstlerInnen der ältesten Kino der Stadt: dem Metropol (10) in der Zwickauer Straße 11. Alternativ lädt die
Moderne vertreten. Ein Blick in das Ausstellungsprogramm lohnt sich allemal. Rooftop-Bar (11) von „Die Fabrik“ zu einem Drink mit Aussicht ein – oder ein Besuch im
r 15:00 Uhr — Wer jetzt noch eine späte Mittagspause einlegen und dabei ein wenig Kunst Wirkbau (12) in der Annaberger Straße 73 mit dem angesagten Nachtclub „Atomino“.
genießen möchte, dem sei das Heckart empfohlen: Das kleine Restaurant mit Galerie
im Obergeschoss liegt gleich um die Ecke. Weiter geht es anschließend durch den neu Sonntag: Große Namen, besondere Orte
gestalteten Schillerpark zur Universitätsbibliothek (7) der TU Chemnitz in der Straße der
Nationen 33. Das Gebäude der „Alten Aktienspinnerei“ wurde 1858 als damals größte r 10:00 Uhr — Heute erkunden wir interessante Orte, die räumlich etwas auseinander lie-
Spinnerei Sachsens mit 60.000 Spindeln erbaut. Die Sanierung und Nutzung als Bib- gen, und beginnen westlich des Stadtzentrums mit einem Frühstück im Casa’D – einem
liothek erforderte von der ARGE Aktienspinnerei Chemnitz (Siegmar Lungwitz Architekt gemütlichen Café in der Enzmannstraße 17 am Südosthang des Kaßbergs. Die Atmosphäre
BDA, Heine Mildner Architekten, Thomas Rabe Architekt) einen sensiblen Umgang mit der und die hausgemachten Spezialitäten sind ideal, um sich für den Tag zu stärken.
Bausubstanz. Entsprechend ist das innenarchitektonische Ergebnis beeindruckend: Raum- r 11:00 Uhr — Ein Spaziergang durch die Straßen des Kaßbergs (13), eines der größten
aufteilung und Möblierung ordnen sich der Strenge des Bestandes unter, und die Gleich- zusammenhängenden Jugendstil- und Gründerzeitviertel Europas, ist ein Muss: Die kunst-
mäßigkeit – verstärkt durch dunkle Wandvertäfelung und Regaleinbauten – vermittelt den vollen Fassaden der sogenannten Majolika-Häuser in der Barbarossastraße sind ein High-
Eindruck eines ehrwürdigen Ortes des Wissens. Ein weiteres markantes Bauwerk ist das light und bieten zahlreiche Fotomotive.
Stadtbad (8) in der Mühlenstraße 27: Es gilt als Meisterwerk des Neuen Bauens und war r 12:30 Uhr — Ganz in der Nähe, in der Zwickauer Straße 119, befindet sich das Industrie-
zu seiner Entstehungszeit eines der modernsten Hallenbäder Europas. Der Architekt und museum Chemnitz (14), in dem die Bedeutung der Industrialisierung für die Stadt leben-
Stadtbaudirektor Fred Otto entwarf es im Bauhausstil, fertiggestellt wurde es 1935. Wäh- dig gemacht wird: Von den Anfängen der Textilproduktion bis zur Blütezeit des Maschi-
rend das Gebäude von außen eher schlicht und sachlich scheint, besticht es im Inneren nenbaus wird hier die Geschichte des industriellen Aufschwungs von SPACE4 anschaulich
durch Eleganz und einen gläsernen Dachaufbau. erzählt. Auch das Gebäude – eine ehemalige Gießereihalle – zeugt von der industriellen
r 18:00 Uhr — Lassen wir den Tag in einem angesagten Restaurant ausklingen: Das Jans- Vergangenheit. Ein weiterer Tipp auf dem Kaßberg ist ein Spaziergang über den Friedhof
sen (9) befindet sich in der Schloßstraße 12 am Ufer der Chemnitz und in der Nähe des St. Nikolai (15) in der Michaelstraße 15, um das Grab der bedeutenden Bauhaus-Me-
Schlossteiches. Auch hier, in der ehemaligen Strumpfwirkerei von 1894, umgibt uns der tallgestalterin Marianne Brandt zu entdecken. Weiter geht es dann zu Die Fabrik (16) in
frühe Glanz der Stadt – ein Hauch industrieller Vergangenheit. Oder wir besuchen das der Zwickauer Straße 145 – ein umgebautes Industrieareal, das heute Coworking Spaces,
exklusive Restaurant Villa Esche Esche – das zu finden ist in der Remise der Villa Esche, Apartments und eine Event Location beherbergt. Dabei verbindet das innenarchitektoni-
die wir auch am nächsten Tag besuchen werden. sche Ensemble von Studio Aisslinger die industrielle Vergangenheit mit modernem Design.
038 • AIT 4.2025