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SERIEN STUDENTENARBEIT • STUDENT WORK
die Konstruktion der „Randomize Box“. Da die moderne Arbeitswelt geprägt ist von der
TH Köln – University of Applied Sciences Team arbeit in unterschiedlich großen Gruppen, ist es essenziell, dass der Co-Working
Space flexibel in seiner Nutzung ist. Darum haben wir ein System aus faltbaren Tischen
25.000 Studenten 1971 gegründet und Hockern entwickelt. Dazu kommen Regale, die perfekt in die „Randomize Box“ ein-
420 Professoren 3 Standorte gepasst sind. Diese können je nach Bedarf zu Lagerräumen, Einzel- oder Gruppen arbeits -
90 Bachelor- und Masterstudiengänge www.th-koeln.de plätzen umgebaut werden. Die Möbel sind wie die Wandpaneele in die Tragstruktur aus
Knoten und Balken eingehängt, sodass sie fast nahtlos in der Struktur verschwinden,
wenn sie nicht benötigt werden. Der entstandene Co-Working Space gibt beiden Diszi -
plinen den Raum, der für eine gelungene Zusammenarbeit benötigt wird. In die Zukunft
gedacht ist es das Ziel, dass sich klassische Büros und Werkstätten zu solchen Co-Wor -
king Spaces entwickeln und somit das isolierte Arbeiten ersetzen. Die Zusammen führung
der beiden Konzepte lässt einen zukunftsorientierten und ökologischen Arbeits raum ent-
stehen, welcher Ressourcen spart, sich flexibel anpasst und das gemeinsame Arbeiten
unterschiedlicher Disziplinen ermöglicht und verbessert.
Umsetzung und Weiterentwicklung der Konzepte
Neben dem Entwerfen eines schlüssigen Verbindungssystems war es uns wichtig, dass
die Weiterentwicklung des Systems nicht nur in unseren Händen liegt. Würfel, Balken
und Paneele sollen durch Offenlegen der Baupläne auch von anderen weitergedacht wer-
den. In Zukunft soll eine Online-Plattform entstehen, welche Außenstehenden die Mög -
lich keit zum Nachbauen und Optimieren gibt. So könnte das System beispielsweise was-
serdicht, wärmeisoliert oder mit Beleuchtungselementen ausgestattet werden. Nachdem
wir unser gemeinsames Konzept erarbeitet hatten, kamen wir zu dem – vor allem für uns
Architekturstudierende – spannendsten Teil: der baulichen Umsetzung in einem 1:1-Mo -
dell. Hatten wir in der Planungsphase die Nase vorne, zeigten nun die Tischlerlehrlinge
Der rote Knotenpunkt ist in alle Richtungen erweiterbar. • The red connector can be added to in all directions. ihr Können. Handwerklich mitarbeiten zu dürfen und ganz real zu erleben, was es heißt,
ein Projekt umzusetzen, war unglaublich spannend und abwechslungsreich. Beide Seiten
Bei der Umsetzung in der Werkstatt durften alle anpacken. • Everybody was welcome to lend a hand
genossen die Umsetzung des vorher Geplanten. Gemeinsam arbeiteten wir in der
Tischlerei und konnten unser Vorhaben innerhalb von zwei Wochen realisieren. Die in
der Bauphase aufkommenden Probleme wurden im mittlerweile eingespielten Team
schnell gelöst. Eine derart praxisnahe Erfahrung ist im alltäglichen Planungs- und
Entwicklungsprozess für Architekten selten erlebbar. Die Bauteile produzierten wir an der
CNC-Machine effizient und schnell. Um einen Überblick über die noch zu produzierenden
Bauteile zu haben, hatte das gesamte Team Zugriff auf ein digitales Modell des Kubus in
Form eines parametrisch berechneten 3D-Modells, welches alle nötigen Informationen zu
Stückzahlen und Fertigungsart bereit hielt. Die Zusammenarbeit war für alle Beteiligten
sehr lehrreich. Für die Zukunft von Studierenden und Auszubildenden hoffen wir, dass
solche Projekte noch mehr gefördert und unterstützt werden.
H ow will a future workspace shared by architects and carpenters look? Which is the
role that digitization will play for job descriptions in the years to come? How do
we design versatile architecture which can be flexibly, cost-effectively and with high
quality adapted to different requirements? These questions formed the framework of the
interdisciplinary project at the Cologne University of Applied Sciences and the carpen-
ters’ department of the Cologne Chamber of Crafts. We tried this out and learnt about
Der Aufbau erfolgt simpel nach dem Baukastenprinzip. • The assembly is easy due to the modular design.
it based on a very concrete project where we were allowed to realize our idea of the
workspace of the future. Twelve groups, each consisting of a student of architecture and
a trainee carpenter, developed a concept together. A jury of professors and instructors
selected those designs which were to be continued. When a group dropped out, it joi-
ned one of those that advanced. By following this principle, the two final concepts
“Randomize Box” and “Co-working Space” resulted in the end. These were then combi-
ned and implemented on a scale of 1:1. The partial concept Randomize Box is the con-
structive approach of the box. Our goal was to develop a connector that can be added
to on all sides. In the implemented prototype, this connectors have the form of red
cubes which are expanded by untreated beams. Once four connectors are joined into a
square by four beams, a panel can be mounted or inserted with the help of wooden
dowels. If the built object is to be made larger or smaller, the beams and cubes can be
assembled or dismantled with a screwdriver. The basic conceptual idea of the second
partial concept, Co-working Space, is to design a place where close cooperation of car-
penters and architects becomes possible. We integrated this concept into the construc-
tion of the Randomize Box by further developing the panel. Since the modern world of
work is characterized by teamwork in groups of different sizes, it is essential that the
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