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SERIEN EIN WOCHENENDE IN ... • WEEKEND IN ...






















            Foto: Radu Malasincu, RO-Bukarest                                                                                         Foto: picture alliance / Dumont Bildarchiv, Joerg Modrow




















            Foto: Britchi Mirela (https://commons.wikimedia.org)                                                                      Foto: Vlad Georgescu Photography, RO-Bukarest












            Pausieren: im Café Origo (4) und Hanul lui Manuc (5) • Pausing: in the Origo (4) café and Hanul lui Manuc (5)  Flanieren: vom CEC Palast (8) zum Restaurant Linea (9) • Strolling: from CEC Palace (8) to Linea restaurant (9)



            Sonntag: Müßiggang mit Umweg in Richtung Norden               r 13.00 Uhr – Nach dem Kunstgenuss sorgt die Handwerksbäckerei Miez Brutarie Arti-
                                                                          zanala (14) für unser leibliches Wohl. Erfrischung gibt es auch in der Saftbar Frudisiac
            r 9.00 Uhr – Bukarest hat viele kleine Handwerksläden, Bäckereien und Cafés, mit char-  (15). Den kleinen Pavillon aus Holz ließen NotaNumber Architects in einer Baulücke auf-
            manten Interieurs, in denen mit etwas Glück sogar spontane Veranstaltungen stattfinden.  stellen. Wer ganz entspannt ist, genießt einen ausgedehnten Lunch auf dem Victoriei-
            Das kontrastreiche bauliche Erbe bietet eine perfekte Kulisse für die lebendige und sich  Platz, zum Beispiel im 5ENSI by Beanz Café (16). Das liegt im neuen Teil des beliebten
            ständig erneuernde gastronomische Szene. Wir starten den Tag bei FROG (10) mit einem  Kreativ-Hubs AFI Victoriei Plaza (17). Im älteren Teil des Komplexes, einem renovierten
            ausgedehnten Frühstück. In dem Café und Concept Store werden neben vegetarischen  Palast im Stil des Neobarock, finden regelmäßig Szene-Veranstaltungen statt.
            und regionalen Speisen auch Blumen und Lebensmittel verkauft. Danach wandeln wir  r 15.00 Uhr – Weiter geht das Kulturprogramm am Nachmittag: Das Nationale Bauern-
            zum sogenannten Paucescu-Haus (11), dem Sitz der rumänischen Architektenvereinigung  museum (18) – untergebracht in einem Paradebau der rumänischen „Wiedergeburt“ – ist
            (Sediul Uniunii Arhitectilor din Romania, UAR). Im Jahr 2005 wurde das historistische  eines der führenden Museen für Volkskunst in Europa. Unweit davon befindet sich auch
            Wohn- und Geschäftshaus von den Architekten Dan Marin und Zeno Bogdanescu restau-  das Nationale Dorfmuseum „Dimitrie Gusti“ (19) – ein ethnografisches Freilichtmu-
            riert und um einen aufgesetzten Glaskubus ergänzt. Die Fusion war zur Bauzeit richtungs-  seum, das auf einer Fläche von zehn Hektar eine beachtliche Sammlung traditioneller
            weisend – nicht zuletzt auch wegen der darin gezeigten Aufarbeitung der dunklen Ver-  Wohnformen und Innenräume aus allen Teilen des Landes zeigt. Bei einem Spaziergang
            gangenheit des Ortes als ehemaliges Büro des rumänischen Geheimdienstes.  durch die weitläufigen Parkanlagen vergessen wir für ein paar Minuten das laute Stadt-
            r 11.00 Uhr – Am Revolutionsplatz sammeln sich viele repräsentative Gebäude, darunter  leben ... Und landen etwas später am anderen Ende des Parks am Haus der Freien
            auch der ehemalige Königspalast (errichtet ab 1936), der heute das Nationale Kunstmu-  Presse (20). Das ehemalige Verlagshaus der kommunistischen Parteizeitung dient noch
            seum von Rumänien (12) aufnimmt. Die Sammlung enthält bedeutende mittelalterliche  heute vielen rumänischen Medien als Redaktionssitz. Architektonisch ist es ein sehens-
            Werke, die vor der Zerstörung in der Ära Ceausescus aus Klöstern und Kirchen gerettet  wertes Exempel für den sozialistischen Klassizismus – mit einigen identischen Schwes-
            werden konnten, sowie eine große Kollektion altmeisterlicher Gemälde. Im nahegelege-  terbauten, zum Beispiel in Moskau, Warschau und Riga.
            nen Athenäum (13), dem großen Konzerthaus der Staatsphilharmonie George Enescu,  r 19.00 Uhr – Am großen, nördlich der Innenstadt gelegenen Herastrau-See (21) endet
            findet alljährlich eines der wichtigsten Feste für klassische Musik in Osteuropa satt. Das  unser Wochenende. Die vielen Eindrücke dieser alten und neuen Stadt am Schnittpunkt
            schmuckvolle Gebäude, ab 1885 nach den Plänen des französischen Architekten Albert  zwischen Ost und West verarbeiten wir bei einem Spaziergang am Wasser und einem
            Galleron (1846–1930) errichtet, kann für wenig Geld besichtigt werden.  anschließenden Abendessen mit Tanz in den Clubs und Restaurants rings um den See.

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