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BANKEN UND BEHÖRDEN • BANKS AND AUTHORITY BUILDINGS

































           VERSORGUNGSWERK

           IN DÜSSELDORF


           Entwurf • Design Lepel & Lepel Architekt Innenarchitektin, Köln



           Manchen Branchen haftet einfach ein verstaubtes, bürokratisches
           Image an. Auch die Steuerberatung zählt zu jenen Bereichen, die
           nicht gerade mit innovativ gestalteten Arbeitswelten in Verbindung
           gebracht werden. Doch wehe den Vorurteilen. Der Entwurf von Lebel
           & Lepel für das Versorgungswerk der Steuerberater NRW stellt unter
           Beweis, dass dieses Klischee überdacht werden muss.



           von • by Susanne Lieber, Zürich
           A   uf knapp 2000 Quadratmetern ist das neue Büroraumkonzept für das Versorgungs-
               werk der Steuerberater NRW entstanden. Frisch und modern kommt es daher,
           ohne dabei die erforderliche Seriosität einzubüßen. Sprich: Es ist kein ultrahipper
           Start-up-Groove, der hier vorherrscht, jedoch schwingt eine gewisse Lässigkeit durch
           die Räume. Das Gebäude selbst, eine denkmalgeschützte Stadtvilla aus dem Jahr 1912,
           wurde in den 1980er-Jahren mit einem sterilen Neubau erweitert und musste mehrere
           Umbauphasen über sich ergehen lassen. Für die Neuvermietung an das Versorgungs-
           werk bedurfte es also dringend eines neuen Gestaltungskonzepts, um ein adäquates
           Büroumfeld bieten zu können. Der Herausforderung nahm sich das Kölner Architek-
           tur- und Innenarchitekturbüro Lepel & Lepel an. Im Zuge der Planung wurde nicht nur
           die Erschließung grundlegend verändert (das Treppenhaus verbindet jetzt auch die
           Gebäudeteile miteinander), sondern auch die Grundrisse wurden überarbeitet und
           die Innenräume mit einem stimmigen Facelift in Harmonie gebracht. Das Ganze unter
           dem Motto: „Classic Design meets New Style“. Insgesamt ist eine offene Raumstruktur
           entstanden, die einhergeht mit einem klar definierten Nutzungskonzept: Neben den
           obligatorischen Arbeits- und Besprechungszimmern waren es vor allem verschiedene
           Kommunikationszonen, die gewünscht wurden, um den Austausch zwischen den Mit-
           arbeitenden zu fördern. Allen voran ist hier jener Bereich zu erwähnen, der dreiseitig
           mit Sitzpodesten bestückt ist und dadurch die Möglichkeit bietet, den Raum auch in
           der Vertikalen erlebbar zu machen. Dem Fischgrätparkett aus Eiche wurden hier blaue
           Holzoberflächen entgegengesetzt, gelbe Hocker und Kissen schaffen Akzente. Ein Farb-
           konzept, das sich auch in anderen Bereichen des Büros wiederfindet. Auch das 64
           Quadratmeter große Bistro im Erdgeschoss fördert das Miteinander. Um noch mehr
           Transparenz und Großzügigkeit ins Büro zu bringen, ist ein Teil der Räume mit Glas-
           wänden abgetrennt. Insgesamt wurde ein helles, freundliches und sehr repräsentatives
           Ambiente kreiert, zu dem auch die Möblierung einen wesentlichen Teil beiträgt.

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