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Martin Bruno Schmid
1970 geboren 1995–2001 Studium Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart seit 2002 Lehrtätigkeit in
Foto: Daniel Rohner
Stuttgart, Greifswald, Freiburg seit 1999 zahlreiche Preise, Stipendien (Stuttgart, Paris, Tokio, Reykjavík), Grup-
pen- und Einzelausstellungen seit 2012 Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg www.martinbrunoschmid.de
„Mein künstlerisches Der Begriff „Kunst am Bau“ ist eigentlich eine Verharmlosung, wenn es um die Arbeiten
von Martin Bruno Schmid geht. Denn die Werke des Stuttgarter Künstlers sind keine
Material? Der Ort und additiven, reversiblen Applikationen, sondern manifestieren sich als bleibende Eingriffe
die Architektur. Damit in die Materie von Architektur. Seine Interventionen begnügen sich nicht mit der Bespie-
lung von Bauwerken und Oberflächen, sondern greifen chirurgisch-operativ in die Subs-
arbeite ich.“ tanz ein. Aus den jeweiligen Gebäuden heraus entwickelt, von diesen inspiriert und
explizit für diese konzipiert, erweisen sich Schmids Interaktionen als einzigartige Ver-
Martin Bruno Schmid flechtungen von Kunst und Architektur. Auf dieser und den folgenden Seiten stellen wir
vier realisierte Arbeiten in Villin gen-Schwenningen, Stuttgart, Ahlen und Schopfheim
sowie ein Projekt für Berlin vor.
The German expression Kunst am Bau actually plays down the works by Martin Bruno
Schmid. This is because the works by the Stuttgart artist are not simply additive, reversi-
ble decorations but manifest themselves as lasting interventions into the matter of the
architectural substance as such. His interventions are not satisfied with merely decora-
ting buildings and surfaces but affect the building stock almost like a surgery. Developed
based on the respective buildings, inspired by them and design explicitly for each diffe-
rent building, Schmid’s interactions turn out to be unique interlinkages of art and archi-
tecture. On this and the following pages, we present you four already finished works in
Villingen-Schwenningen, Stuttgart, Ahlen and Schopfheim as well as a future project for
the Berlin Palace.
„Tondo“
Universität VS-Schwenningen,
Instituts- und Bibliotheksge-
bäude HFU, 2012, Beton, gesägt
und gedreht, Durchmesser 250
Zentimeter, Entwurf Architektur:
Schädler & Zwerger Architekten,
Leinfelden-Echter dingen
Ein vier Tonnen schweres und
250 Zentimeter großes Kreisseg-
ment wird aus einer tragenden,
40 Zentimeter starken Sichtbe-
tonwand ausgesägt, um zehn
Grad im Uhrzeigersinn gedreht
und dauerhaft wieder in die
Wand eingesetzt. Das regelmä-
ßige Fugenraster der Sichtbeton-
wand ist minimal in Bewegung
gesetzt, das gesamte Foyer visu-
ell aktiviert. Fotos: Wolfram und Raphael Janzer, Frank Kleinbach; sämtliche Kunstwerke: Martin Bruno Schmid, VG Bild Kunst, Bonn 2019
A four-tonne circle segment of
250 centimetres is cut out of
a concrete wall with a depth of
40 centimetres, rotated clock-
wise by ten degrees and perma-
nently put back again. The
wall’s regular grid of joints is
minimally altered, the whole
foyer visually activated.
AIT 12.2019 • 141