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GESUNDHEIT UND WELLNESS  •  HEALTH AND SPA

































            FITNESSPARK STADELHOFEN

            IN ZÜRICH



            Entwurf • Design ushitamborriello Innenarchitektur, CH-Rieden bei Baden


            Ushi Tamborriello agiert gerne als Entdeckerin und Spurensucherin:
            Mit Einfühlungsvermögen und gestalterischem Gespür entwickelt sie
            ihre Bauaufgaben aus der Fülle des Bestehenden, nutzt vorhandene
            Strukturen, baut Neues darauf auf und spielt gekonnt mit den Kon-
            trasten von Alt und Neu. So auch im Züricher Migros Fitnesspark Sta-
            delhofen – das jüngste von insgesamt 17 Studios, mit denen der
            Schweizer Großkonzern laut seiner Statuten „einen Beitrag zur Volks-
            gesundheit und zur gesundheitlichen Prävention“ leisten möchte.

            Ushi Tamborriello likes to act as a discoverer and searcher for tra-
            ces: with empathy and a sense of design, she develops her buil-
            ding projects from the wealth of existing structures, builds some-
            thing new on top of them and skilfully plays with the contrasts of
            old and new. This is also the case at Zurich's Migros Fitnesspark
            Stadelhofen — the latest of 17 studios with which the major Swiss
            corporation wants to make "a contribution to public health and
            health prevention" as stated in its statutes.



            von • by Janina Poesch
            G   ottlieb Duttweiler (1888–1962) war Politiker, Journalist und Visionär – und schrieb
                mit bahnbrechenden Ideen sowie großem sozialem Engagement Schweizer Wirt-
            schaftsgeschichte: 1925 kaufte er fünf Ford-T-Lastwagen, baute sie zu rollenden Ver-
            kaufsläden um und bestückte sie mit den Basisartikeln Kaffee, Reis, Zucker, Teigwaren,
            Kokosfett und Seife. Damit wollte er eine Brücke vom Produzenten zum Konsumenten
            schlagen – und die Grundidee von Migros war geboren. Doch Migros war schon immer
            sehr viel mehr als ein erfolgreicher Detailhandel: Duttweiler wollte sein Unternehmen
            stets in den Dienst des Gemeinwohls stellen. Sein Erfolg sollte allen zugute kommen!
            Und so verschenkte er 1940 nicht nur seine Firma an die Schweizer Bevölkerung, son-
            dern machte mit Institutionen wie Kulturprozent und Klubschule Kultur und Bildung
            auch ärmeren Schichten zugänglich. Bis heute wird dieser Gedanke fortgeführt, und zur
            Genossenschaft gehören neben den Einkaufszentren, Fach- und Supermärkten außer-
            dem Gastronomiebetriebe, Sport- und Erlebnisparks sowie Fitnesscenter, mit denen das
            Wohlergehen der Bevölkerung gesteigert werden soll. Das neueste dieser Studios befin-
            det sich in Zürich-Seefeld und wurde von Ushi Tamborriello kraftvoll gestaltet.  s

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