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Foto: Johan Dehlin





                                                                              Kunst in der Box


                                                                              Im ArkDes, dem Zentrum für Architektur und Design in Stockholm, haben Johan Dehlin
                                                                              und Johannes Brattgård mit Boxen eine neue Struktur für experimentelle Ausstellungen
                                                                              geschaffen. Das eingestellte Volumen ist über eine umlaufende Galerieebene in seiner
                                                                              ganzen Höhe bespielbar. Durchlässiger Maschendraht gibt den Blick in den Raum frei.
                                                                              Kontrastierend dazu bildet die White Box des Inneren eine ruhige Präsentationskulisse.

                                                                              At ArkDes, the Stockholm centre of architecture and design, Johan Dehlin and Johan-
                                                                              nes Brattgård designed Boxen as a new structure for experimental shows. The con-
                Foto: Marcus Sies                                             struction can be used in its full height due to an all-round gallery. Wire mesh allows
                                                                              looking into the space whereas the white box inside a calm presentation background.
                                                                              www.dehlinbrattgard.se • www.arkdes.se


                Archäologie berührt                                           Four Towers in Innsbruck


                Dass die Erforschung der kulturellen Menschheitsentwicklung eine lebendige Diszi-  Noch bis zum 28. September füllen vier farbige Installationen die Räume des aut.,
                plin ist, können Besucher der jüngst eröffneten Sammlungsausstellung „Archäologie  des Tiroler Architekturzentrums. „Architecture Speaks: The Language of MVRDV“ ist
                in Baden“ des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe erleben. Zum 100-jährigen  eine Ausstellung  zum Werk der Rotterdamer Architekten MVRDV, die von Mitbegrün-
                Jubiläum des Hauses wartet das Museum mit einem neuen Ausstellungskonzept auf.  derin Nathalie de Vries kuratiert wurde. Vier Thementürme verkörpern die zentralen
                Atelier Brückner aus Stuttgart verknüpft klassische, analoge Objektpräsentationen  konzeptionellen Begrifflichkeiten „village“, „activator“, „stack“ und „pixel“ des Büros.
                mit modernen, digitalen Vermittlungsebenen und macht Besucher zu interagierenden
                                                                                    th
                Nutzern. Dunkel und mystisch geht es los. „Meilensteine Badens“ führt mit Infota-  Until 28 September, four colourful installations fill the aut., the Tyrolean architec-
                feln, Zeitstrahl und Schauvitrinen in die Thematik ein. Kleine Leuchtpunkte am  ture centre. “Architecture Speaks: The Language of MVRDV” shows the works by the
                Boden visualisieren glitzernd die Fundorte. Konträr dazu präsentiert sich das Herz-  Rotterdam MVRDV office and was curated by co-founder Nathalie de Vries. Four
                stück der Ausstellung. Aufgebaut wie ein Forschungslabor, lässt die hell erleuchtete  towers represent the central concepts “village”, “acfour tivator”, “stack” and “pixel”.
                „Expothek“ den Betrachter selber zum Akteur werden. An Medientischen kann zu Ex-  www.mvrdv.nl • www.aut.cc
                ponaten recherchiert werden, Wissenschaftler erklären Zusammenhänge und stellen
                Objekte zum Anfassen bereit. Im „Expolab“ schließlich machen Virtual-Reality-Brillen
                die Fundstücke in ihrem ursprünglichen Kontext erlebbar. Eine digitale Landschaft
                lässt den Gast in vergangene Zeiten eintauchen und vermittelt Archäologie hautnah.

                Visitors of the recently opened “Archaeology in Baden” collection exhibition of the
                Badisches Landesmuseum in Karlsruhe are able to experience that research into the
                cultural human evolution is a lively discipline. For the 100th anniversary of the mu-
                seum, it features a new exhibition concept. Atelier Brückner from Stuttgart combi-
                nes classic, analogous object presentations with modern, digital means of commu-
                nication and turns the visitors into interactive users. The start is dark and mystical.
                With info boards, a timeline and showcases, “Meilensteine Badens” provides an in-
                troduction to the topic. Small light spots on the floor glitteringly indicate the sites.
                The heart of the show is the opposite. Designed like a research lab, the brightly lit
                “Expothek” lets the viewer become a professional. Exhibits can be researched at
                media tables; scientists explain the contexts and provide objects that can be tou-
                ched. In the “Expolab”, finally, VR goggles make the finds tangible in their original
                setting. A digital scenery allows the visitors to immerse themselves in times past and  Foto: GünterRichardWett
                closely communicates archaeology.
                www.atelier-brueckner.com • www.landesmuseum.de

                                                                                                                               AIT 9.2019  •  011
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