Page 20 - AIT0324_Leseprobe

WOHNEN • LIVING

HAUS A

BEI REUTLINGEN

Entwurf • Design Studio Alexander Fehre, Stuttgart

Wie kommt Las Vegas auf die Schwäbische Alb? Mit hochwertigen
Materialien, schillernden Details und opulenter Großzügigkeit! Die
erzeugten die InnenarchitektInnen von Studio Alexander Fehre im
Zuge der Neugestaltung eines Einfamilienhauses nahe Reutlingen
durch geschickte Zonierung, fließende Übergänge und funktionale
Einbaumöbel. Sie zeigen: Auch Wohnen mit Kindern kann Glamour!

von • by Kira Sophie Kawohl
D as „A“ in „Haus A“ steht für die Achalm – einen kleinen Berg bei Reutlingen auf der
Schwäbischen Alb. Nicht viel erinnert hier an den amerikanischen Wüstenstaat
Nevada. Doch einen Hauch Las Vegas wünschten sich die Bauherren vom Stuttgarter
Innenarchitekten Alexander Fehre für die Neugestaltung ihres Domizils am Reutlinger
Hausberg. Die wachsende Familie, die das Flair der glitzernden Casinostadt und ihrer
Hotels liebt, sehnte sich nach mehr Großzügigkeit und Glamour, gleichzeitig brauchte
sie repräsentative Bereiche für den regelmäßigen Empfang von Geschäftspartnern. Der
Auftrag umfasste nur die Umgestaltung der Eingangshalle, des Wohn- und Esszimmers
sowie der Küche – der Effekt aber ist ein ganz neues Haus! Küche und Wohnzimmer
gehen nun fließend ineinander über, eine wertige Holzlammellenverkleidung aus Nuss-
baum fasst die Bereiche in der Horizontalen zusammen und bietet viel Stauraum. Im
hinteren Abschnitt der Küche betont eine rosafarbene Wand die visuelle Trennung der
Zonen noch zusätzlich – und rahmt einen separaten Bar-Bereich mit Ausblick auf die
umliegenden Höhenzüge optisch ein. Im offenen Wohn- und Esszimmer dagegen bildet
ein großzügiger Marmortisch das neue Zentrum. Er wird von einer mehrflächig gefal-
teten Deckenskulptur bekrönt, die entlang des Dachfirsts verläuft, die Raumakustik
dämpft und die Installation der Deckenleuchte in sich aufnimmt. Durch ein funktionales
Einbaumöbel sowie den erneuten Wechsel hin zu einer hellen, metallischen Farb- und
Materialwelt ist auch das anschließende, offene Heimkino optisch effektvoll abgesetzt.
Die InnenarchitektInnen rund um Alexander Fehre konnten die ursprüngliche Raumauf-
teilung beibehalten und sogar nutzen, um mit geschicktem Material- und Farbeinsatz
und fließenden Raumübergängen eine neue Großzügigkeit zu erzeugen. Ohne zu sehr
in den baulichen Bestand einzugreifen, beweist das Stuttgarter Studio hier ein weiteres
Mal und mit wenigen Handgriffen sein Expertentum im Bereich des gehobenen privaten
Wohnens. Und es zeigt, dass repräsentative Räume, das Wohnen mit Kindern und ein
bisschen Glamour durchaus schick zusammenpassen.

090 • AIT 3.2024