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BANKEN UND BEHÖRDEN • BANKS AND AUTHORITY BUILDINGS
SPARKASSE ALLGÄU
IN KEMPTEN
Entwurf • Design Auer Weber Architekten, Stuttgart
Einen wertvollen Beitrag zur Neuordnung des Kemptener Residenz -
platzes leistet der Sparkassen-Neubau von Auer Weber Architekten.
Anstelle eines Vorgängerbaus aus den 1970er-Jahren verbindet er
zwei denkmalgeschützte Gebäude und bietet auf rund 6000 Qua drat -
metern Fläche Mitarbeitern und Kunden sympathisch offene, helle
Räume – angesiedelt zwischen Feinsinnigkeit und Funktionalität.
von • by Petra Stephan
G eradezu beruhigend integriert sich der viereinhalbgeschossige Neubau in das
Gesamtensemble und bietet den Bestandsbauten „Weidlehaus“ und „Lange Stän -
de“ einen starken Rücken. Deren historische Fassaden wurden im Zuge des Gesamt -
konzeptes freigestellt und dienen jetzt als flankierendes Entree in die ebenerdig und ein-
geschossig organisierte Filiale und in die Schalterhalle, die sich zum Innenhof orientiert.
Im Erdgeschoss ist der Bankkunde König, denn hier findet er SB-Bereich und Miet fach -
anlage – jeweils mit 24-Stunden-Zugang –, Diskretkasse, Infor mationspool und Warte -
bereich, vier Beratungsplätze und 17 Beratungsräume. Subtil wird die Fassadenstruktur
der „Langen Stände“ von außen ins Innere fortgeführt, die Wertfach anlage verströmt hei-
meligen Wohnzimmercharakter. Die oberen drei Geschosse sind den Arbeitsplätzen und
internen Besprechungs räumen vorbehalten. „Eigentlich sollten wir hier in erster Linie
Zellenbüros planen, doch ein Besuch in unserer Tübinger Spar kasse hat den Vorstand
vom Gegenteil überzeugt“, berichtet Auer-Weber-Geschäfts führer Jörn Scholz. So konnten
hier 210 Arbeits plätze in Open-Space-Bereichen, 30 Plätze in Büro räumen, sechs interne
Be spre chungsräume und 12 Bereiche für informelle Bespre chun gen untergebracht wer-
den. Allen gemein ist eine angenehme, transparente Atmosphäre mit hoher Auf ent -
haltsqualität. Die Materialien Holz und Glas, Terrazzo und helle Teppich flächen stehen im
Dialog mit glatten weißen Wänden und Decken. Für Allgäuer Lokal kolorit sorgen mit
Altholz beplankte, vom Künstler Konrad Winter gestaltete Wände, großformatige
Fotografien von Landschaften und Bauwerken, die den regionalen Bezug zum Standort
herstellen, sowie von der Berliner Künstlerin Brigitte Waldach gestaltete schall -
absorbierende Glas-Systemtrennwände. Diese stellen im Wechsel mit Side boards und
raumhohen Schränken die akustische Trennung bei gleichzeitiger optischer Offenheit
sicher. Großer Wert wurde auf die Wahrnehmbarkeit der Außen räume gelegt: Durch die
vertikal gegliederte Strukturfassade mit variierender Tiefe und die Pfostenriegelfassade
zum Innenhof wird das Grün der umgebenden Natur förmlich in den Innenraum geholt.
Das ausgeklügelte Beleuchtungssystem unterstützt das gelungene Zusammenspiel von
künstlichem und natürlichem Licht – zur hellen Freude aller Mitarbeiter und Bankkunden.
082 • AIT 12.2017