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BANKEN UND BEHÖRDEN • BANKS AND AUTHORITY BUILDINGS
GERICHTSGEBÄUDE
IN ZWOLLE
Entwurf • Design Hootsmans architectuurbureau, NL-Amsterdam
Nicht nur ein starkes Repräsentationsbedürfnis soll in der
Architektur eines Justizgebäudes Ausdruck finden, sondern gleichzei-
tig auch eine große Offenheit, die gegenüber dem Volk demonstriert
wird. Beim Erweiterungsbau für den Gerichtshof in Zwolle lösten die
Architekten die Aufgabe durch ein Kontrastprogramm zum angren-
zenden Altbau – mit dynamischer Gebäudeform und Glasfassade
neben introvertiertem Steinpalast. Gerade diese Gegensätzlichkeit
trägt wesentlich zur Erfüllung der komplexen Anforderungen bei.
The architecture of a courthouse should not only meet the require-
ments of a strong need for representation, it also has to express a
great openness towards the population. When designing the extensi-
on building for the Court of Justice in Zwolle, the architects solved this
task with the concept of adding a contrast to the adjoining old buil-
ding – using a dynamic building and a glass façade next to the intro-
verted stone palace. It’s exactly this contrariness which decisively
contributes to compliance with the complex requirements.
von • by Ulrike Nicholson
M it Monumentalität, Strenge und Verschlossenheit unterstreicht der alte
Gerichtshof im niederländischen Zwolle seine Autorität als Justizgebäude. Der
Bau aus dem Jahre 1977 steht im Zentrum der Stadt, nahe der sternförmig um das
Zentrum führenden Wasserstraße. Als es darum ging, den in die Jahre gekommenen
Bau mit seinen skulptural wirkenden Steinfassaden zu sanieren und ihn um einen
Neubau zu erweitern, entschied man sich gegen die Weiterführung des ursprünglich
gewählten Baustils. Von den beiden grundsätzlich infrage kommenden Entwurfs-
ansätzen – sich rücksichtsvoll an den Bestand anzupassen einerseits und einen mar-
kanten Kontrast zu bilden andererseits – wählte das Amsterdamer Hootsmans archi-
tectuurbureau denjenigen aus, mit dem eine deutliche Zäsur gesetzt werden konnte:
Der direkt an den bestehenden Gerichtshof anschließende Neubau hebt sich heute
klar vom Bestand ab. Alles andere als neu ist hingegen die Idee der Erweiterung
selbst. Denn schon kurz nach der Fertigstellung des Altbaus vor knapp vierzig Jahren
stellte sich heraus, dass das zur Verfügung stehende Platzangebot für die täglichen
Nutzungsanforderungen dauerhaft nicht ausreichen würde. s
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