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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia
ausgezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus Fach-
bereichen der Innenarchitektur vor. Auf www.bdia.de sind alle
Arbeiten mit Auszeichnung sowie Anerkennung veröffentlicht.
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bdia ausgezeichnet! 1
online
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1/ Veronique Horsch, TH Rosen- 2/ Melinda Gröbel, HS Trier, 3/ Jenne Beck, PBSA Düsseldorf, 4/ Isabella Nieling, PBSA Düssel-
heim, Warten als Lebensqualität Ruderclub Griesheim 1906 e.V. Out of the box – Alle Wege führen dorf, MUGA – Museum Garzweiler
(Bachelor, SS 23) – for Everybody and every Body nach Hause (Bachelor, SS 23) (Master, SS 23)
(Bachelor, SS 23)
Im Zeitalter der Mobilität werden Rudern ist eine Sportart, die nahe- Ziel des Entwurfs ist es, bereits Das Tagebaurestloch, 21 Quadrat-
die Bahnhöfe Deutschlands stärker zu von jedem ausgeführt werden versiegelte Flächen in der Stadt kilometer groß und zirka 180 Meter
frequentiert und ihnen wird immer kann und viele positive Effekte auf mithilfe des nachhaltigen Modul- tief, soll ab 2030 über 80 Jahre
mehr Bedeutung zukommen. Sie Körper und Geist mit sich bringt. baus nachzuverdichten. Dies lang zu einem See geflutet wer-
sind für einen kurzen Moment In Zukunft soll der Fokus auf der wurde anhand der Bebauung den. Wie kann der Ort vor Fertig-
Zufluchts- und Warteorte. Auf Diversität der Club-Mitglieder, eines selten genutzten Parkdecks stellung des Sees genutzt und eine
die Flächen deutscher Bahnhöfe unabhängig von ihren körperlichen für studentisches Wohnen in Köln neue Identität entwickelt werden?
werden Warteboxen implantiert, Voraussetzungen, liegen. An der Müngersdorf ausgearbeitet. Die Der Entwurf entwickelt sich aus
die Wartezeiten mit neuer Lebens- Uferpromenade des Mains ent- darauf versetzt angeordneten dem Zentrum der Grube heraus
qualität füllen sollen. Das Konzept steht ein Ort „for everybody and Wohnmodule erzeugen vielfältige und macht dessen Besonderheiten
zielt darauf ab, ein umfassendes every body“. Bei der Umsetzung Raumsituationen im Innen- und erlebbar. Die einzelnen Baukörper/
Warteerlebnis zu schaffen, das dessen spielt die Erschließung Außenraum. Es werden verschie- Gebäude sind zu Beginn auf unter-
den unterschiedlichsten Interessen des Geländes und Gebäudes eine dene Wohnformen angeboten, schiedlichen Höhen auf den Sohlen
und Bedürfnissen der Reisenden entscheidende Rolle. Der Zugang von Einzelapartments bis zu platziert und durch Röhren mitei-
gerecht wird. Es handelt sich um wird Menschen mit Handicap großen Wohngemeinschaften nander verbunden. Untergesetzte
einfach verladbare Boxen, die mithilfe von drei Rampenanlagen für bis zu zehn Personen, wobei Hohlraumpontons ermöglichen
durch ihre in drei Typologien auf- vereinfacht. Im Gebäude werden unterschiedliche Abstufungen das Ansteigen der Gebäude mit
geteilten Öffnungen diverse Funk- die Split-Level entfernt und zwei von Privatsphäre vorhanden sind. dem steigenden Wasserstand. So
tionen und Raumangebote haben. Vollgeschosse ausgebildet. Es Außerdem ermöglichen gemein- wird auch der Veränderungspro-
Dort wird Wartezeit zukünftig ein entstehen zwei neue Treppenhäu- schaftlich genutzte Einrichtungen zess des Ortes erlebbar. Eines der
sinnvoll genutzter Zwischenstopp, ser, davon eines mit Aufzug. Das das Kennenlernen untereinander. Gebäude wird als Museum genutzt
der Rückzug, Austausch und Faszi- gesamte Gebäude ist mit einem Ein Ort wird geschaffen, der das und beschäftigt sich thematisch
nation bietet. taktilen Bodenleitsystem für Seh- Zusammenkommen fördert und mit dem Tagebau und Garzweiler.
behinderte ausgestattet, welches Gemeinschaftsbildung zulässt. Hier zeigt ein ständiger Perspek-
gleichzeitig raumbildend ist. tivwechsel durch das Erleben von
Ferne und Nähe, Tiefe und Weite
die insgesamt imposante Dimensi-
on der Grube.
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