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Uta Beißert                              Hendrik Gruß


                1978 geboren 1999-2007 Architekturstudium Weimar/Delft 2007-2010 Gil  1980 geboren 2000-2007 Architekturstudium Weimar/Delft 2003/04 OM A,
                Nigel Arquitectos, Madrid 2010/11 Herzog & de Meuron, Hamburg 2011–2015  Rotter dam 2005/06 Herzog & de Meuron, Basel 2007–2009 Rafael de La-
                Winking Froh, Hamburg seit 2015 Beißert + Gruß Architek ten, Hamburg  Hoz, Madrid 2010/11 HdM, Madrid/Hamburg 2011–2015 BiwerMau, Ham burg
























































                XC90 als Baustellenfahrzeug: Umbau ehemaliges Kuhhaus auf Gut Hasselburg • The XC90 is suitable for visiting construction sites:  Gut Hasselburg


                M    otorhaube bis zur Stirn oder die Frage: Braucht man ein knapp zweieinhalb Tonnen schweres Gefährt,
                     dessen Automatikgetriebe bei 220 Stunden kilo metern noch in den achten Gang schaltet, um sich 11 bis 12
                Liter Diesel auf 100 Kilometer schlürfend in den Reisemodus zu begeben? Diese Frage lag noch in weiter Ferne,
                als der Volvo XC90 – das große SUV des schwedischen Herstellers – zum ersten Mal seine 20-Zoll-Felgen über die
                kopfsteingepflasterte Straße, in der unser Büro liegt, schob. Dennoch: Trotz seines bulligen und elitären Auf tretens
                erscheint das äußere Bild des Offroaders angenehm elegant mo del liert. Gerade die erste Generation des XC90 mit
                seinen unbeholfenen riesigen Rück leuchten erschien – ähnlich dem ersten BMW Offroader X5 Ende der 1990er –
                wie die ersten unbeholfenen Schritte auf neuem Terrain. Während die klassischen Limousinen und Kombis dieser
                Hersteller fast ausnahmslos durch alle Jahrgänge zeitlose und wertige Designs erhielten, wirken diese klobigen
                Kistenwagen  heute  steinzeitlich.  Der  seit  2015  verkaufte  XC90  scheint  diese  Kinderkrankheiten  abgestreift  zu
                haben und präsentiert sich mit einem wohlgeformten Linienfluss und ausgewogenen Proportionen.

                Der Kühlergrill ist einzigartig und als Schwede direkt erkennbar!

                Chefdesigner Thomas Ingenlath hat es sogar geschafft, den Kühlergrill – der nach über 100 Jahren Automobil -
                geschichte bereits in allen erdenklichen Formen bis hin zur sich in einzelne Punkte auflösenden Front bei einigen
                neueren Mercedes-Modellen durchmodelliert wurde – neu zu interpretieren: Der konkav nach innen gewölbte
                Grill ist einzigartig und als Schwede direkt erkennbar, ohne – im Gegensatz  zu den LED-Leuchten oder den
                anderen elektronischen Gadgets an heutigen Automobilen – darüber wegtäuschen zu wollen, dass hierdurch eine
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