Page 150 - AIT1018_E-Paper
P. 150

BÜRO UND VERWALTUNG  •  OFFICE BUILDINGS


































               BÜRO TOY’S FACTORY

               IN TOKIO


               Entwurf • Design Schemata Architects, JP-Tokio



               Die Arbeit bei einem Musiklabel folgt sicher nicht den Gesetzen eines
               herkömmlichen  Büroarbeitsplatzes,  und  dennoch  braucht  es  auch
               hier Raum für unterschiedliche  Tätigkeiten, den Empfang von
               Künstlern und Kunden ebenso wie einfachen Stauraum. Und so
               gestalteten Joe Nagasaka und sein Büro Schemata  Architects die
               Tokioter Geschäfts räume des viertgrößten japanischen Labels, Toy’s
               Factory, funktional, flexibel, zeitgemäß und abwechslungsreich – und
               damit exakt angepasst an die Bandbreite der geforderten Aufgaben.

               Working for a music label certainly doesn't follow the laws of a
               conventional office job, and  yet here, too, space is needed for
               different activities, the reception of artists and customers as well
               as simple storage space. Accordingly, Joe Nagasaka and his office
               Schemata Architects designed the Tokyo offices of Japan's fourth-
               largest label, Toy's Factory, to be not only functional, but also fle-
               xible, contemporary, and varied — and thus precisely adapted to
               the range of tasks required.



               von • by Sabine Marinescu
               U   m die viel beschworene Geschäftigkeit Tokios zu illustrieren, hat sich besonders ein
                   Bild in das kollektive Gedächtnis Einheimischer, aber vor allem in das der aus aller
               Welt kommenden Besucher  von Japans Hauptstadt gebrannt: eine überdimensionale
               Kreuzung, die von überquerenden Fußgängern in alle Richtungen nahezu okkupiert wird.
               Bei dieser speziellen Art der Verkehrsführung, dem Diagonalqueren, kann während einer
               Grünphase nicht nur rechtwinklig, sondern gleichzeitig auch diagonal die Straße passiert
               werden. Zu abendlichen Spitzenzeiten nutzen den Kreuzungspunkt in Tokios Osten bis zu
               15.000 Menschen pro Ampelphase. Kein Wunder jedoch, denn Shibuya, Heimat dieses
               weltweit bekannten Knotenpunkts und einer der 23 Bezirke der über neun Millionen Ein -
               wohner zählenden Metropole, gehört mit seinen unzähligen Geschäften, Einkaufs zentren
               und Büros zu den quirligsten und ist so zum Sinnbild für die beschäftigen Be wohner
               geworden. Unweit dieser Verkehrskreuzung, also mitten im Getümmel, liegen auch die
               neuen Tokioer Geschäftsräume des dort ansässigen Musiklabels Toy’s Factory. Und eben-
               so wie auf Straßenniveau sind hier im neunten Stock des Bürokomplexes die Wege und
               die Aussichten auf die Stadt ungewöhnlich und alles andere als gleichförmig.  s


               150  •  AIT 10.2018
   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155