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BÜRO UND VERWALTUNG • OFFICE BUILDINGS
BÜRO TOY’S FACTORY
IN TOKIO
Entwurf • Design Schemata Architects, JP-Tokio
Die Arbeit bei einem Musiklabel folgt sicher nicht den Gesetzen eines
herkömmlichen Büroarbeitsplatzes, und dennoch braucht es auch
hier Raum für unterschiedliche Tätigkeiten, den Empfang von
Künstlern und Kunden ebenso wie einfachen Stauraum. Und so
gestalteten Joe Nagasaka und sein Büro Schemata Architects die
Tokioter Geschäfts räume des viertgrößten japanischen Labels, Toy’s
Factory, funktional, flexibel, zeitgemäß und abwechslungsreich – und
damit exakt angepasst an die Bandbreite der geforderten Aufgaben.
Working for a music label certainly doesn't follow the laws of a
conventional office job, and yet here, too, space is needed for
different activities, the reception of artists and customers as well
as simple storage space. Accordingly, Joe Nagasaka and his office
Schemata Architects designed the Tokyo offices of Japan's fourth-
largest label, Toy's Factory, to be not only functional, but also fle-
xible, contemporary, and varied — and thus precisely adapted to
the range of tasks required.
von • by Sabine Marinescu
U m die viel beschworene Geschäftigkeit Tokios zu illustrieren, hat sich besonders ein
Bild in das kollektive Gedächtnis Einheimischer, aber vor allem in das der aus aller
Welt kommenden Besucher von Japans Hauptstadt gebrannt: eine überdimensionale
Kreuzung, die von überquerenden Fußgängern in alle Richtungen nahezu okkupiert wird.
Bei dieser speziellen Art der Verkehrsführung, dem Diagonalqueren, kann während einer
Grünphase nicht nur rechtwinklig, sondern gleichzeitig auch diagonal die Straße passiert
werden. Zu abendlichen Spitzenzeiten nutzen den Kreuzungspunkt in Tokios Osten bis zu
15.000 Menschen pro Ampelphase. Kein Wunder jedoch, denn Shibuya, Heimat dieses
weltweit bekannten Knotenpunkts und einer der 23 Bezirke der über neun Millionen Ein -
wohner zählenden Metropole, gehört mit seinen unzähligen Geschäften, Einkaufs zentren
und Büros zu den quirligsten und ist so zum Sinnbild für die beschäftigen Be wohner
geworden. Unweit dieser Verkehrskreuzung, also mitten im Getümmel, liegen auch die
neuen Tokioer Geschäftsräume des dort ansässigen Musiklabels Toy’s Factory. Und eben-
so wie auf Straßenniveau sind hier im neunten Stock des Bürokomplexes die Wege und
die Aussichten auf die Stadt ungewöhnlich und alles andere als gleichförmig. s
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